Auktion in New York: 25 Millionen für Gerhard Richters „4096 Farben“

Sotheby's kann sich glücklich schätzen, das größte und komplexeste Bild aus Richters Serien über Farbtafeln versteigern zu dürfen. Der Schätzpreis beläuft sich auf 18 bis 25 Millionen Dollar.
Düsseldorf. 1966 entdeckte Gerhard Richter, dass Farbmusterkarten eigentlich schon „perfekte Bilder“ sind und begann sie einfach abzumalen. Die einzelnen Farbfelder ordnete er jedoch immer wieder neu, sodass sich daraus im Laufe der nächsten acht Jahre eine immer komplexer werdende Serie entwickelte. Am 18. Mai kommt nun bei Sotheby’s in New York die prominenteste Version, „4096 Farben“, unter den Hammer.
Laut Sotheby’s gehört „4096 Farben“ zu Richters dritter und komplexer Serie der Farbtafeln, mit denen er sich zwischen 1973 und 1974 befasste. In diesen Werken habe Richter Grau- und Grüntöne in seine Primärpalette eingeführt und so die Anzahl der dargestellten Farben vervielfacht, wodurch 1024 verschiedene Farbtöne entstanden seien.
„4096 Farben“ gilt als das einzige Werk der Serie, in dem Richter jeden Farbton viermal wiederholte. Es zeigt die maximale Anzahl von Farbkombinationen, bevor sich der Unterschied zwischen den Tönen im Auge des Betrachters auflösen.
Das 2,54 Meter im Quadrat messende Gemälde ziert nicht nur das Cover des jüngst erschienenen Werkverzeichnisses. Es lieferte auch eine Basis für das monumentale Westfenster des Kölner Doms, das 2007 fertig wurde.
Sotheby’s erwartet für das aus anonymem Privatbesitz eingelieferte Hauptwerk des Künstlers 18 bis 25 Millionen Dollar. Christie’s hatte es im Mai 2004 mit 3 bis 4 Millionen Dollar angesetzt und für 3,7 Millionen Dollar weiter vermittelt. Erst im Oktober 2022 versteigerte Sotheby’s Richters erstes ungegenständliches Farbtafel-Gemälde, „192 Farben“, für 18,3 Millionen Pfund.
Mehr: Zur Versteigerung von Gerhard Richters „192 Farben“ im Oktober 2022





