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Auktion in New YorkRekordzuschlag für ein Renaissance-Porträt

Marktfrische Altmeister sind die Gewinner von Sotheby's Altmeisterauktionen in New York. Am heftigsten wird um Bronzinos Porträt eines jungen Mannes gerungen.Barbara Kutscher 27.01.2023 - 09:25 Uhr Artikel anhören

Das in seinen Details erstaunlich gut erhaltene Gemälde von etwa 1520 war einem Saalbieter den Rekordpreis von 10,7 Millionen Dollar wert. Die Taxe hatte bei 3 bis 5 Millionen Dollar netto gelegen.

Foto: Sotheby's

New York. Sotheby’s nahm am Donnerstagmorgen (26.1.) für 51 Altmeistergemälde in New York 86,59 Millionen Dollar brutto ein. Das Spitzenlos der Woche, Peter Paul Rubens“ frühe vielfigurige Komposition „Das Haupt des Heiligen Johannes des Täufers wird Salome überreicht“, war allerdings für fast ein Drittel der Gesamteinnahmen verantwortlich.

Christopher Apostle, Leiter der Abteilung Old Master Paintings in New York, sicherte sie für seinen Kunden bei netto 23,5 Millionen Dollar, unter der Mindesterwartung von 25 Millionen Dollar. Mit Aufgeld werden 26,93 Millionen Dollar geschuldet.

Anschließend begeisterte sich derselbe Bieter noch für die „Dornenkrönung Christi“ (um 1614), einem frühen Werk von Valentin de Boulogne, dem begabtesten französischen Nachfolger Caravaggios. Hier blieben die bewilligten 4,89 Millionen Dollar inklusive Aufgeld unter dem Einstandspreis von 5,2 Millionen Dollar, den Einlieferer Mark Fisch im Januar 2016 in New York berappt hatte.

Beide Werke gehören zu zehn garantierten Topwerken der Barock-Periode, die der New Yorker Immobilienentwickler Fisch im Scheidungskrieg mit seiner Ex-Frau Rachel Davidson verkaufen musste. Sie brachten bei Sotheby’s allein 49,6 Millionen Dollar. Das Haus hatte sich aber vor der Auktion besonders angestrengt und für sieben der zehn Werke Garantoren verpflichtet, sie also bereits vorverkauft.

Die anschließende Versteigerung „Master Paintings I“ bot dagegen nur wenige Highlights. Unter 53 angebotenen Werken blieben 20 unverkauft. Lebhaft wurden jedoch Neuentdeckungen verfolgt. Mindestens fünf Bieter begeisterten sich über fünf Minuten lang für das im Sommer 2021 von der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft an Erben der Münchner Sammlerin Ilse Hesselberger restituierte Renaissance-Porträt eines jungen Mannes mit Federkiel.

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Das in seinen Details erstaunlich gut erhaltene Gemälde von etwa 1520 wird neuerdings wieder Agnolo di Cosimo, genannt Bronzino, einem der wichtigsten Maler der Periode, zugeschrieben. Dies war einem unbekannten Bieter im Saal den Rekordpreis von 10,7 Millionen Dollar wert. Die Taxe hatte bei 3 bis 5 Millionen Dollar netto gelegen. Der Erlös soll gemeinnützigen Organisationen in New York zufließen.

Einen heftigen Überraschungspreis gab es ebenfalls für die Studie eines nackten alten Mannes, die im Jahr 2002 völlig verschmutzt und mit Fehlstellen in einer Scheune im ländlichen New York entdeckt wurde. Ein Provinzauktionshaus gab sie zu 600 Dollar weiter. Inzwischen wurde das Bild, das wahrscheinlich zwischen 1615 und 1618 entstand, Anthony van Dyck zugewiesen. Bei Sotheby's erzielte es 3,1 Millionen Dollar. Sie lagen über der Mindesterwartung von 2 Millionen Dollar.

Mehr: Auktionen in New York: Rekordzuschlag für Goyas Doppelporträt

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