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  4. Sammlerin und Museumsbetreiberin Grażyna Kulczyk lässt in Warschau Kunst von Männern versteigern

Auktion in WarschauEinflussreiche Sammlerin stößt Kunst von Männern ab

Die in der Schweiz lebende Sammlerin Grażyna Kulczyk nutzt ihre Marktmacht und restrukturiert ihre Sammlung. Sie lässt Kunst von Männern versteigern, um ausschließlich Künstlerinnen zu unterstützen.Susanne Schreiber 10.10.2022 - 11:30 Uhr Artikel anhören

„Ich möchte Frauen die Stimme geben, die sie verdienen“, sagt die Sammlerin Grażyna Kulczyk. Deshalb lässt sie 200 Werke von Männern aus ihrer Kollektion versteigern.

Foto: Pawel Bobrowski

Zürich. Die aus Poznan in Polen stammende Sammlerin Grażyna Kulczyk, die im schweizerischen Susch ein bemerkenswertes Privatmuseum betreibt, trennt sich von fast 200 Werken. Die Auktionen finden vom 18. bis 20. Oktober im Auktionshaus Desa Unicum in Warschau statt. Werke von männlichen Künstlern werden versteigert, weil sich Kulczyk zu 100 Prozent auf Kunst von Frauen konzentrieren möchte.

„Ich habe das Gefühl, dass Frauen in der Kunst, wie in vielen anderen Bereichen, einen viel schwierigeren Start- und Karriereweg hatten und haben. Die Unterschätzung von Frauen verzerrt das Bild der Geschichte. Das ist in allen anderen Bereichen so: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft. Ich glaube, das muss geändert werden“, sagt die Geschäftsfrau, die immer wieder als reichste Frau Polens bezeichnet wird.

„Und da Kunst das Stück Realität ist, das ich beeinflussen kann, werde ich es tun“, ergänzt Kulczyk. „Ich möchte Frauen die Stimme geben, die sie verdienen.“

Zu den international bekannten und dementsprechend hoch bewerteten Positionen zählen Wojciech Fangor und Tadeusz Kantor. Fangors Schätzpreise liegen umgerechnet zwischen 190.000 und 480.000 Euro. Die von Kantor etwas darunter. Werke von Jerzy Ryszard Zielinski „Jurry“ und Jerzy Nowosielski, Eugeniusz Markowski und Zbigniew Libera dürften für Exilpolen wie für den Markt in Polen interessant sein.

Unter den Männernamen etwa von Zhang Huan, Michael Najjar, Sebastian Hempel und Massimo Vitali fallen aber auch zwei Künstlerinnen auf: Vanessa Beecroft und Dorota Nieznalska.

Auf Handelsblatt-Nachfrage teilt Kulczyk mit, sie lasse ein paar Arbeiten von Künstlerinnen versteigern, um deren Verankerung in polnischen Sammlungen zu stärken. Die Sammlerin nutzt ihre Marktmacht und hält weiterhin Werke von Dorota Nieznalska und Vanessa Beecroft in ihrer Privatsammlung.

Mehr: Privatsammlerin Grażyna Kulczyk: Die Frau, die für die Kunst durch Felswände geht

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