Kunst-Auktionen: Robert Ketterer: Der Überflieger

Siegerlächeln im Dezember 2021 für einen Zuschlag von 3,6 Millionen Euro und eine glänzende Saison. Quelle: Ketterer Kunst GmbH und Co. KG
München. Die Sommerpause muss für den Münchener Auktionator Robert Ketterer eine bleierne Zeit sein. Keine Akquise; keine Recherche zu eingelieferten Gemälden; kein Adrenalinschub wie im Auktionssaal, wenn eines der Spitzenwerke die Millionengrenze überspringt. Manche nennen ihn wegen seiner unermüdlichen Energie neidvoll „Mister 1000 Volt“, andere den Sonnyboy der Branche.
Zum wiederholten Male ist sein Haus nach bestens gelaufener Frühjahrsaison der umsatzstärkste Kunstversteigerer in Deutschland. Rund 44 Millionen Euro hat Ketterer Kunst hauptsächlich mit Klassischer Moderne und Gegenwartskunst im ersten Halbjahr 2022 eingefahren. Fünf Mal lagen die Erlöse im siebenstelligen Bereich.
Zum Sunnyboy macht ihn auch sein smartes Lächeln, das er wie seine John F. Kennedy-Aura einzusetzen weiß. Er wirkt zugewandt, dynamisch, offen, nicht nur beim Hintergrundgespräch mit dem Handelsblatt. Als Ketterer bei einem Gala-Dinner neben einem Verlagsleiter saß, fragte er diesen nach zwei Minuten: „Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn Jahren? „
Das war kein Small Talk. Das war die Projektion seines eigenen Denkens auf das Gegenüber. Täglich steht auf Robert Ketterers Agenda, sein Familienunternehmen besser und zukunftsorientierter aufzustellen.





