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  4. Sotheby's macht die Sammlung Macklow zur wertvollsten je versteigerten Privatsammlung

Zweite Auktion nach ScheidungskriegSammlung Macklowe verfehlt nur knapp die Marke von einer Milliarde Dollar

Der zweite Teil mit Kunst von Harry und Linda Macklowe spielt 246,1 Millionen Dollar ein. Mit dem Gesamtergebnis nahe einer Milliarde hat Sotheby’s Marktgeschichte geschrieben.Barbara Kutscher 17.05.2022 - 08:52 Uhr Artikel anhören

Auktionator Oliver Barker nimmt über sechs Millionen Dollar ein für das Gemälde "Wannen" von Sigmar Polke direkt hinter ihm. Quelle: Sotehby's

Foto: Sotheby's

New York . Der New Yorker Immobilienentwickler Harry Macklowe und seine Ex-Frau Linda haben in 65 Jahren eine legendäre Blue Chip-Sammlung zeitgenössischer Kunst zusammengetragen. Deren zweiter Teil addierte mit 30 Losen am Montagabend bei Sotheby’s in New York 246,1 Millionen Dollar zu den bereits im November eingenommenen 676.1 Millionen Dollar für 35 substanziellere Werke.

Mit der Gesamtbewertung von 922,2 Millionen Dollar schrammt die Sammlung damit zwar haarscharf an der erhofften Milliardenmarke vorbei, macht aber trotzdem Kunstmarktgeschichte. Denn sie ist die wertvollste je versteigerte Sammlung. Ihr Erlös liegt deutlich über den 835,1 Millionen Dollar, die Christie’s 2018 für die Rockefeller-Sammlung hatte einnehmen können.

Auch bei Teil 2 waren mit 19 Losen fast zwei Drittel durch „unwiderrufliche Gebote“ vorverkauft. An der Spitze der Verkäufe behauptete sich, wie schon im November, der abstrakte Maler Mark Rothko. Um sein „Untitled“ von 1960 in düsteren Farben bewarb sich jetzt lange Patti Wong, Sotheby’s International Chairman aus Hongkong. Der Hammer fiel jedoch bei 48 Millionen Dollar brutto an den Kunden von Grégoire Billault, Sotheby’s Chairman, Contemporary Art.

Erfolgreicher war Wong bei Sigmar Polkes Gemälde „The Copyist“. Bei diesem Bild von 1982 setzte sie sich in einem der längsten Gefechte des Abends bei 6,1 Millionen Dollar gegen zwei Mitbewerber durch.

Gerhard Richters, trotz seiner Größe, hervorragend erhaltenes monumentales „Seestück“ stieß dagegen nur auf geringes Interesse. Das Landschaftsbild von 1975 wurde knapp über der Erwartung von 25 Millionen Dollar bei 26 Millionen Dollar netto zugeschlagen. Das macht mit Aufgeld 30,2 Millionen Dollar.

Auch das späte Selbstporträt Andy Warhols mit Camouflagemuster (1986), ein Jahr vor seinem Tod entstanden, reist nach Asien. Hier griff gegen einen Mitbewerber Yasuaki Ishizaka, Chef von Sotheby’s Tokioter Büro, bei taxgerechten 18,7 Millionen Dollar zu.

Das monumentale Landschaftsgemälde von 1975 stieß auf weniger Interesse. Es konnte für 30,2 Millionen Dollar verkauft werden.

Foto: Sotheby's

„Der Erfolg zeigt, wie sehr die Klassiker immer noch geschätzt werden. Qualität und der Markt dafür sind zeitlos“, resümierte Brooke Lampley, Chairman and Worldwide Head of Sales, Global Fine Arts. Über 30 Länder hätten sich beteiligt. Und auch Harry Macklowe meldete sich zum Schluss vor Journalisten zu Wort: „Ich bin begeistert. Dass jeder die Auswahl gutheißt, die wir über die letzten 65 Jahre getroffen haben. Das war der größte Lohn“, sagt der Tycoon.

Lesen Sie hier: Privatsammlung Linda und Harry Macklowe: Appetitanreger für Trophäensammler: Sotheby's Nachschub aus der Macklowe-Sammlung

Weil sie sich die Macklowes bei ihrer Scheidung nicht über Wert und Aufteilung ihrer legendären Sammlung einigen konnten, wurden sie gerichtlich dazu verurteilt, die 65 wertvollsten Werke zu versteigern.

Harry Macklowe, einer der größten Immobilienentwickler New Yorks, hatte das finanzielle Rückgrat besorgt, aber vor allem Linda hatte über ein halbes Jahrhundert lang vor allem bei führenden New Yorker Galerien nur beste Qualität und einige der größten Namen der Nachkriegskunst, darunter Mark Rothko, Jackson Pollock und Alberto Giacometti, eingekauft.

Auktionen in New York

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Im Wettbewerb um die Sammlung stach Sotheby’s die Konkurrenz aus mit der je größten gewährten Garantie des Hauses, angeblich um 700 Millionen Dollar. Weil die Macklowes einige Künstler, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Cy Twombly und Willem de Kooning in Tiefe und über sämtliche Stationen ihrer Karriere begleitet hatten, bot Sotheby’s die Sammlung in zwei Teilen an.

Das Risiko zahlte sich bereits im November 2021 aus: da brachte die erste Tranche von 35 Losen 676.1 Millionen Dollar brutto ein. Zwölf Werke erzielten über 20 Millionen Dollar, die beiden teuersten Lose, die über 70 Millionen Dollar einfuhren, wurden an asiatische Bieter gewiesen. Sotheby’s Experten hatten aber auch damals schon im Vorfeld kräftig gearbeitet: 22 von den 35 Losen waren vor Beginn der Auktion durch „unwiderrufliche Gebote“ vorverkauft.

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Den Erlös teilen sich die Ex-Gatten zu gleichen Teilen. Damit endet ein von Schlagzeilen begleiteter Scheidungskrieg mit einer Erfolgsgeschichte.

Mehr: Christie's in New York: Andy Warhols Marilyn: Der Hammer fiel schon nach fünf Minuten

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