Trotz Krise gefragt Das sind die bislang begehrtesten Luxusuhren des Jahres
Düsseldorf Dem Verkauf von Luxusuhren konnte die weltweite Corona-Pandemie offenbar wenig anhaben. Darauf deuten zumindest die Abverkaufszahlen des ersten Halbjahres von Chronext hin. Laut einer Mitteilung des Kölner E-Commerce-Unternehmens sei die Nachfrage nach hochwertigen Uhren trotz der weltweit angespannten wirtschaftlichen Lage ungebrochen gewesen.
Die Uhren des Schweizer Herstellers Rolex haben den Angaben zufolge sogar eine steigende Nachfrage verzeichnet. „Rolex schloss während der Corona-Hochphase in Europa seine Manufaktur in der Schweiz. Die eingeschränkte Verfügbarkeit der ohnehin global knappen Rolex-Ware macht die Marke für viele Liebhaber noch interessanter“, begründete Chronext-Gründer und -CEO Philipp Man in der Mitteilung den Trend.
Beim Verkaufsranking des ersten Halbjahres verwundert es daher nicht, dass Rolex seine führende Stellung noch einmal ausbauen konnte. In der Liste der zehn meistverkauften Uhren platzierte Rolex sich mit seinen Produkten gleich fünf Mal. Ohnehin schafften es mit Breitling, Omega und Rolex insgesamt nur drei Hersteller unter die ersten Zehn. Ärgster Konkurrent von Rolex wurde dabei Breitling. Der Schweizer Konkurrent schaffte drei Platzierungen unter den Top Ten.
Hier die Rangliste der zehn meistverkauften Uhren von Chronext im ersten Halbjahr 2020:
Rang 10 – Rolex Cosmograph Daytona

Kaum mehr als 200 Dollar kostete der erste Vorläufer der Rolex Cosmograph Daytona. Er blieb Mitte der 1950er-Jahre dennoch ein Ladenhüter. Inzwischen wird das Daytona-Urmodell für mehr als das Hundertfache gehandelt – und seine Nachfolger ebenfalls.
Besonders die seltene Stahlvariante des Rolex-Klassikers ist für Sammler ein Objekt der Begierde. Die Rolex Daytona Referenz 6239 mit dem besonders begehrten Paul-Newman-Ziffernblatt ist sogar die teuerste Uhr der Welt: 17,75 Millionen US-Dollar brachte das Modell, das sich einst in Paul Newmans Besitz befand, 2017 bei einer Auktion ein.
Rang 9 – Rolex GMT-Master II

Die ursprüngliche GMT-Master, eingeführt 1955, konzipierte Rolex speziell als Navigationshilfe für Langstrecken-Piloten. Die 1982 präsentierte zweite Generation folgt dieser Tradition: Eine drehbare Lünette mit 24-Stunden-Graduierung und ein verstellbarer Stundenzeiger erlauben das Ablesen von bis zu drei verschiedenen Zeitzonen.
Rang 8 - Breitling Navitimer 8 Chronograph

Die ursprüngliche Breitling Navitimer, 1952 veröffentlicht, entstammt dem goldenen Zeitalter der Luftfahrt. Ihr prominenter Rechenschieber machte sie zur ersten Pilotenuhr, mit der sich ohne großen Aufwand wichtige Kennzahlen ermitteln ließen.
Umso überraschender, dass sich Breitling mit der 2018 präsentierten achten Generation des Modells von dessen bis dahin markantestem Merkmal verabschiedete: Eine Rechenschieberlünette ist nicht länger Bestandteil der Navitimer. Dennoch ist die mit dem hauseigenen Kaliber Breitling B01 ausgestattete Navitimer 8 Chronograph seit ihrer Veröffentlichung ein Sammlerliebling.
Rang 7 – Rolex Oyster Perpetual

Die Oyster ist nicht einfach nur irgendein Rolex-Modell. Sie begründete in den 1920er-Jahren den Ruf der Uhrenmarke: Als sie 1927 den Ärmelkanal zu durchschwimmen versuchte, trug die Engländerin Mercedes Gleitze eine Ur-Oyster. Zwar scheiterte ihr Vorhaben auf den letzten Metern, die Uhr jedoch hatte es unbeschadet überstanden – und Rolex wurde mit seinem als erste wasserdichte Uhr der Welt vermarkteten Produkt zur Weltmarke.
Rang 6 – Breitling Avenger

Die Avenger ist eines der jüngsten Modelle des Schweizer Uhrenherstellers Breitling. Ihre erste Generation kam 2001 auf den Markt, 2019 folgte der Relaunch – mit großem Erfolg, wie die Platzierung in diesem Ranking zeigt.
Die etwas martialische Namensgebung dieses Breitling-Modells (zu Deutsch: „Rächer“) verweist auf seine charakteristische Robustheit und Wasserdichtigkeit. Daneben zeichnet das Modell ein großer Funktionsumfang aus. So kann die Breitling Avenger auch als Stoppuhr, Datumsanzeige oder als Wecker verwendet werden.
Rang 5 – Omega Speedmaster Moonwatch Professional

Der Chronograph hat einige Spitznamen: Manche nennen ihn Speedy, andere Monduhr oder Moonwatch. Kein Wunder, denn die Omega Speedmaster Moonwatch wurde bei der Mondlandung im Juli1969 von Astronaut Buzz Aldrin getragen und war damit die erste Uhr auf dem Mond. Auf den Markt kam sie bereits 1957.
Mittlerweile gibt es viele Sondermodelle, mit denen Omega auf die Geschichte der Speedmaster unter anderem in der bemannten Raumfahrt hinweist. Im Jahresranking 2019 belegte die Moonwatch im Übrigen Platz eins und musste damit einige Ränge abgeben.
Rang 4 - Rolex Submariner

Sie gilt als die Legende unter den Taucheruhren: Es gibt wohl nur wenige Modelle, die dem Vergleich mit der Submariner standhalten. Sie ist bis zu einer Tiefe von 300 Metern wasserdicht. Weniger waren es im Jahr 1953, als die Submariner auf den Markt kam. Da war sie aber zumindest die erste Uhr für Taucher, die bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht war.
Rang 3 – Omega Seamaster

Ihren Platz im Jahresranking 2019 konnte die Omega Seamaster behaupten. Sie gehört dank ihrer Alltagstauglichkeit auch außerhalb einer Wassertiefe von 300 Metern seit jeher zu den beliebtesten Modellen des Schweizer Luxusuhrenherstellers.
Rang 2 – Breitling Colt Automatic

Der Chronograph aus der Produktpalette des Schweizer Herstellers Breitling schaffte im ersten Halbjahr die große Überraschung: Die Uhr mit dem stolzen Gehäuseumfang von 44 Millimetern, Saphirbeglasung und Edelstahlarmband schaffte es zum ersten Mal auf die vorderen Ränge der Bestsellerliste.
Rang 1 – Rolex Datejust

Der Datejust glückte der Sprung von Rang sechs im Jahresranking 2019 auf den Platz an der Sonne. Schon seit dem Jahr 2018 belegt die vielfältige Datejust-Kollektion vordere Plätze im Chronext-Ranking. Das schlichte Modell mit der charakteristischen Datumsanzeige überzeugt aber bereits seit 1945 seine Käufer - ob nun mit Jubilee-Lünette oder Oysterband, mit blauem, weißem oder schwarzem Zifferblatt.
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