Wirtschaftsbuchpreis 2022: Zwischen Egoismus und Altruismus: Warum es oft schwer fällt, moralisch zu handeln

Gegen die „unerwünschten und zum Teil heftigen Nebenwirkungen“ des Kapitalismus helfen laut Falk nur staatliche Eingriffe und Regulierungen.
Düsseldorf. Sind nicht alle Menschen „gute Menschen“? Zumindest würden die allermeisten das vermutlich von sich behaupten. Dass an dieser Stelle aber eine große Lücke zwischen Selbstwahrnehmung und gelebter Realität der menschlichen Spezies klafft, zeigt sich in all der Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Und daran, dass beispielsweise der Klimawandel nahezu ungebremst voranschreiten kann, obwohl seit Jahrzehnten klar ist, was es bräuchte, um ihn einzudämmen.
Warum fällt den Menschen so viel schwerer, ein „guter Mensch“ zu sein, als sie es sich selbst eingestehen wollen? Und was lässt sich unternehmen, um dem Guten auf die Sprünge zu helfen? Diesen beiden Leitfragen folgt der Verhaltensökonom Armin Falk in seinem neuen Buch.
Dass es keine populärwissenschaftliche Veröffentlichung unter vielen ist, legt schon ein Blick in die Forschungsvita des Autors nahe: Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit psychologischen Aspekten der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts – mit dem Kern dieses Buchs also. So kommt es, dass sich ein Gros der Kapitel nicht aus wiedergekäuten Abhandlungen anderer Autoren, sondern aus eigenen Experimenten speist.





