Dorothee Blessing wird BdB-Vorstand Die Eiserne Lady des Bankings

Bestens vernetzt, extrem ehrgeizig.
Frankfurt Davos, im Januar. Auf den Gängen des Luxushotels Belvedere plaudert Dorothee Blessing mit einem Schweizer Großunternehmer, da stößt ihr oberster Boss Jamie Dimon hinzu. Der CEO der mächtigen US-Großbank JP Morgan begrüßt sie mit Wangenküsschen, dann wird in der hochkarätigen Runde über Politik geplaudert.
In solchen Momenten zeigt sich, warum die 49-Jährige als Powerfrau der hiesigen Bankenwelt gilt. Sie ist bestens vernetzt, hochdiszipliniert und extrem ehrgeizig. Drei der Gründe, warum sie es bei JP Morgan nicht nur an die Spitze des Deutschland-Geschäfts, sondern auch zur Vizechefin des europäischen Investmentbankings geschafft hat.
Jetzt kommt für die Mutter dreier Töchter noch eine zusätzliche Aufgabe hinzu: Die ehemalige Goldman-Sachs-Bankerin zieht als Vertreterin der Auslandsbanken in den elfköpfigen Vorstand des privaten Bankenverbands BdB ein. Ihr Aufstieg geht weiter.
Berlin wird damit neben London, Frankfurt und Zürich künftig einen etwas größeren Raum in ihrem Terminkalender einnehmen. Zürich ist dabei nicht nur beruflich ein wichtiges Ziel, sondern auch privat. Denn dort wohnt seit kurzem ihr prominenter Mann, Martin Blessing. Erst vergangenes Jahr hat er bei der ‧Großbank UBS als Schweiz-Chef angeheuert.
Mit dem ehemaligen Commerzbank-Chef, den sie an der Universität in St. Gallen kennen gelernt hat, kann sie sich auch über den BdB austauschen. Denn Blessing war bis vor fünf Jahren selbst im Vorstand des Verbands.
Mitunter wird Dorothee Blessing als eiserne Lady des Bankings bezeichnet. Das mag daher rühren, dass sie ungern über private Themen oder ihre Herkunft aus einer Bankerfamilie spricht. Und sie ist ebenso durchsetzungsfähig wie zielstrebig.
Doch wer im kleinen Kreis mit Blessing spricht, der erlebt eine charmante, geistreiche und vielseitig interessierte Bankerin.
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