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Hype um Börsenhüllen Was Anleger bei Spac-Investments beachten müssen

Immer mehr börsennotierte Zweckgesellschaften – im Fachjargon Spac genannt – kündigen Fusionen an. Doch Anleger sollten sich von der Euphorie nicht anstecken lassen.
09.06.2021 - 19:15 Uhr Kommentieren
Anleger sollten sich von prominenten Spac-Initiatoren nicht blenden lassen, raten Anlegerschützer. Quelle: AP
Star-Investor Bill Ackman

Anleger sollten sich von prominenten Spac-Initiatoren nicht blenden lassen, raten Anlegerschützer.

(Foto: AP)

Zürich Fast ein Jahr hat es gedauert, nun hat Milliardär und Star-Investor Bill Ackman seinen Deal: Seine Special Purchase Acquisition Company (Spac) Pershing Square hat ein Fusionsziel gefunden. Pershing Square will sich für vier Milliarden Dollar am Musiklabel Universal beteiligen.

Allein: Der Musikverlag, bei dem Stars wie Taylor Swift oder Billie Eilish unter Vertrag sind, konnte bei den Anlegern von Pershing Square keine Euphorie auslösen. Die Pershing-Square-Aktie notiert rund fünf Prozent unter dem Preis vor der Ankündigung des Deals.

Pershing Square ist ein Beispiel für die Ernüchterung, die bei vielen Spac-Investoren eingekehrt ist. Noch im Februar, auf dem Höhepunkt des Börsenhypes, war beinahe jeder Deal begleitet von starken Aktienkurssprüngen der Blankoscheck-Firmen. Viele Finanzprofis und Anlegerschützer warnen jedoch davor, in der volatilen Phase rund um die Verkündung einer Spac-Fusion einzusteigen.

So sagt etwa Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz: „Klar ist: Die Initiatoren gewinnen immer. Bei den Privatanlegern, die als Aktionäre einsteigen, ist das nicht so sicher.“ So zeigten aktuelle Studien, dass die hohen Kosten der Spacs meist nicht durch hohe Gewinne ausgeglichen werden.

Auch weisen die Unternehmen über einen längeren Zeitraum oftmals eine negative Aktienkursperformance auf. Zudem beobachtet Anlegerschützerin Benner-Heinacher, dass „verstärkt Short-Seller bei US-amerikanischen Spacs einsteigen“, um auf fallende Kurse zu setzen. Daher rät sie, sich nicht von prominenten Namen blenden zu lassen. Anleger müsse klar sein, dass sie die „Katze im Sack“ kaufen.

Abwarten ist die Devise

Sie sollten auch „den Börsenprospekt genau lesen“ und insbesondere die mitunter komplexe Vergütung von Spac-Initiatoren studieren. Dabei kommt es vor allem auf den Zeitpunkt an, ab dem der Manager des Spacs seine eigenen Anteile auf den Markt werfen kann. Das kann große Auswirkungen auf den Preis haben.

Daher rät auch Mark Hawtin, Fondsmanager und Spac-Experte beim Schweizer Vermögensverwalter GAM, dazu, erst dann in einen Spac zu investieren, wenn die Fusion mit einer Firma abgeschlossen ist. Der Prozess, wenn die übernommene Firma in der Börsenhülle aufgeht, heißt in der Branche „De-Spac“.

„Wir sind davon überzeugt, dass zahlreiche interessante De-Spac-Deals mit attraktiven Investitionsmöglichkeiten zu erwarten sind“, sagt Hawtin. „Unseres Erachtens ist es jedoch entscheidend, bis zur Identifizierung und Bekanntgabe des Fusionskandidaten oder sogar bis zum Abschluss der Transaktion zu warten.“

Erst dann hätten Anleger genügend Informationen, etwa Kennzahlen zu Umsatz und Gewinn, mit denen sich eine Aktie bewerten lasse. Mittelfristig sieht er jedoch Potenzial: „Tatsächlich könnten De-Spacs in den kommenden drei bis fünf Jahren neue Anlagemöglichkeiten für Anleger bieten.“

Die Anfangseuphorie dürfte dann verflogen sein, auch weil Hawtin erwartet, dass die Finanzaufsicht in den USA stärker in den Markt eingreift. Doch dann könnten unter den zahlreichen Börsenhüllen auch Technologie-Perlen zu finden sein, bei denen sich ein Einstieg lohne.

Mehr: Die Bank gewinnt immer – Wie die UBS das Geschäft mit den Spacs perfektioniert.

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