Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Rückversicherer Munich Re rechnet mit starkem Gewinneinbruch im laufenden Jahr

Der Konzern wird 2020 mehr als die Hälfte weniger verdienen als im Vorjahr. Grund sind Belastungen aus der Coronakrise. Für 2021 zeigt man sich optimistisch.
01.12.2020 - 12:44 Uhr Kommentieren
Ende März hatte der Rückversicherer seine Jahresprognose kassiert. Quelle: Reuters
Logo von Munich Re an der Münchener Zentrale

Ende März hatte der Rückversicherer seine Jahresprognose kassiert.

(Foto: Reuters)

München Eine Woche vor der Präsentation der neuen Mehrjahresstrategie hat die Munich Re ihre Gewinnprognose für dieses und das kommende Jahr bekanntgegeben. Demnach erwartet der weltgrößte Rückversicherer für 2020 einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro, 2021 soll er dann wieder in gewohntes Terrain auf 2,8 Milliarden Euro steigen, hieß es am Dienstagvormittag aus München.

Noch im Februar hatte der Konzern ein Gewinnziel von 2,8 Milliarden Euro für das laufende Jahr ausgegeben. Dann aber kam Corona, weshalb die Prognose zurückgezogen wurde und man zu den Erwartungen schwieg. Konzernchef Joachim Wenning hatte jedoch bereits vor wenigen Wochen im Handelsblatt-Interview angedeutet, dass den Kapitalmärkten vor Jahresende ein Hinweis zur Geschäftslage gegeben werden soll.

Die Belastungen durch die Corona-Pandemie lassen die Munich Re damit weniger als die Hälfte des ursprünglich anvisierten Ziels von 2,8 Milliarden Euro verdienen. Die größten Schäden musste der Rückversicherer für den Ausfall oder die Verschiebung von Veranstaltungen aufwenden. Die Gesamtsumme lag bei 1,66 Milliarden Euro und damit deutlich über der Konkurrenz bei Swiss Re und bei Hannover Rück.

Der Grund ist schnell erklärt: Munich Re ist in dem Bereich Marktführer und musste unter anderem Schäden durch die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio hinnehmen. Fast eine Milliarde Euro kosteten zudem Schäden durch Sach- und Betriebsunterbrechungen bei Unternehmenskunden.

Absage von Großevents kostet Milliardensumme

Finanzvorstand Christoph Jurecka führte den Ergebniseinbruch denn auch eindeutig auf die Auswirkungen der Pandemie zurück. „Wir sind operativ sehr gut unterwegs und hätten ohne Covid-19 unser ursprüngliches Ergebnisziel für 2020 erreicht“, sagte er.

Zumindest auf Beitragsseite kann der Rückversicherer mit einem Rekordergebnis aufwarten. Weil die Prämien sowohl durch die Pandemie als auch durch erhöhte Schadensummen für Naturkatastrophen gestiegen sind, wachsen die Beitragseinnahmen in diesem Jahr auf voraussichtlich 54 Milliarden Euro und damit auf den höchsten Wert in der 140-jährigen Unternehmensgeschichte.

Das soll in diesem Tempo weitergehen. Im nächsten Jahr erwartet die Munich Re bereits Beiträge von rund 55 Milliarden Euro. Dann soll auch der Gewinn in alte Dimensionen zurückkehren und bei 2,8 Milliarden Euro liegen, so die Prognose. 2,3 Milliarden Euro sollen aus dem Geschäft in der Rückversicherung kommen, rund eine halbe Milliarde Euro vom Düsseldorfer Erstversicherer Ergo.

Der erwartet im kommenden Jahr noch Belastungen durch Covid-19 in Höhe von rund 100 Millionen Euro. In die Rückversicherung dürften im nächsten Jahr noch Schäden in Höhe von etwa 500 Millionen Euro das Ergebnis belasten. Dass die Zahl sehr viel niedriger als in diesem Jahr ausfällt, liegt auch an den geringeren Kosten für den Ausfall von Großevents. Die Zahl der versicherten Veranstaltungen ging in Zeiten der Pandemie zurück, wo dennoch neu verhandelt wurde, stiegen die Preise, zudem gab es vermehrt Ausschlussklauseln.

Herausfordernd bleibt in Zeiten von Niedrigzinsen die Kapitalanlage. Für das laufende Jahr rechnet der Rückversicherer trotz des gesunkenen Zinsniveaus und der hohen Marktvolatilität noch mit einer Kapitalanlagerendite von rund drei Prozent. Im kommenden Jahr liegen die Erwartungen dann nur noch bei mehr als 2,5 Prozent.

Am insgesamt freundlichen deutschen Aktienmarkt gehörten die Papiere mit einem Plus von rund 2,5 Prozent zu den größten Gewinnern. Am 8. Dezember will der Rückversicherer seinen neuen Mehrjahresplan vorstellen.

Mehr: Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler im Interview: „Kein Mensch hat Spaß an einer neuen Police“

Startseite
Mehr zu: Rückversicherer - Munich Re rechnet mit starkem Gewinneinbruch im laufenden Jahr
0 Kommentare zu "Rückversicherer: Munich Re rechnet mit starkem Gewinneinbruch im laufenden Jahr"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%