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Märkte Unruhe an den Kapitalmärkten: Steigende Rendite, fallende Aktien

Jerome Powell hat eine Wende in der US-Geldpolitik angekündigt. Die Märkte lauern in unruhigen Zeiten wieder einmal auf jedes Wort des US-Notenbankchefs.
29.09.2021 - 17:40 Uhr Kommentieren
Die Anleihezukäufe von 120 Milliarden Dollar monatlich sollen wahrscheinlich von November bis Mitte nächsten Jahres heruntergefahren werden. Quelle: imago images/ZUMA Wire
US-Notenbankchef Jerome Powell

Die Anleihezukäufe von 120 Milliarden Dollar monatlich sollen wahrscheinlich von November bis Mitte nächsten Jahres heruntergefahren werden.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Frankfurt, New York Am frühen Mittwochabend warteten viele Investoren höchst gespannt auf die Aussagen der Notenbankchefs von England, Japan, der Euro-Zone und den USA auf einer Notenbankkonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB). Vorausgegangen waren seit Mittwoch vor einer Woche Unruhen an den Kapitalmärkten.

Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank (Fed), hatte recht unverblümt eine Wende der Geldpolitik angekündigt. Danach werden die Anleihezukäufe von 120 Milliarden Dollar monatlich wahrscheinlich von November bis Mitte nächsten Jahres reduziert auf netto null, sodass nur noch auslaufende Papiere ersetzt werden.

Nach anfangs zögerlichen Reaktionen setzten sich die US-Renditen deutlich in Bewegung und zogen die Renditen der deutschen Bundespapiere mit nach oben.
Am Dienstag führte das zu einer ausgesprochenen Schwäche der Tech-Aktien, deren Wert meist stark von künftig erwarteten Erträgen abhängt, was bei einer Erhöhung der Zinsen zu einer kalkulatorisch niedrigeren Bewertung führt.

Die britische Bank Barclays weist im Gegenzug darauf hin, dass steigende Zinsen gut für Finanztitel seien. Der unabhängige US-Analyst Yardeni kommentierte den Renditeanstieg am Mittwoch kurz und knapp: „Anleihen machen wieder Sinn.“ Zuvor wurde im Markt gerätselt, warum sie nicht schon längst stärker angezogen haben.

Verstärkt wurde die Unruhe noch, weil Powell seine Ankündigung aus der Vorwoche am Dienstag vor dem Senat wiederholte. Bei dieser Anhörung warnte US-Finanzministerin Janet Yellen außerdem erneut vor einer „selbst erzeugten“ Finanzkrise für den Fall, dass sich die Politiker nicht auf eine Anhebung der Verschuldungsgrenze für die US-Regierung einigen, weil dann die Zahlungsfähigkeit bedroht wäre.

Unruhe könnte schon bald vergessen sein

Am Mittwoch kam es nun zunächst zu einer Beruhigung. Tom Lee vom Investmenthaus Fundstrat Global Advisors geht auch nicht davon aus, dass sich die Stimmung an den Märkten merklich eintrüben wird. Steigende Anleiherenditen „sind kein Killer für die Aktienmärkte“, sagte er auf CNBC.

„Wir sind in einem Umfeld, in dem es Probleme bei den Lieferketten gibt. Das verursacht Verzögerungen und Preissteigerungen. Aber das ist kein Grund, warum Gewinnmargen einbrechen sollten“, sagte er. „Gewinnmargen kommen unter Druck, wenn es ein Problem mit der Nachfrage gibt oder wenn Unternehmen die Preissteigerungen nicht an ihre Kunden weitergeben können. Ich glaube, das ist noch nie im ersten Jahr einer Erholung passiert.“

Lee geht davon aus, dass die „Everything Rally“ an den Märkten bis zum Jahresende weitergehen wird. Die Unruhe rund um die Debatte der Schuldenobergrenze in Washington sollte schon bald vergessen sein.

Brian Gardner, der für die US-Bank Stifel die Vorgänge in Washington beobachtet, erwartet, dass die Debatte über die Obergrenze noch einige Wochen für Unruhe an den Märkten sorgt, dann aber doch eine Lösung gefunden wird. Das Problem ist, dass die Demokraten die Anhebung der Obergrenze nicht allein beschließen wollen, die Republikaner ihnen aber genau das zuschieben möchten.

Mehr: Fed-Chef ein „gefährlicher Mann“ – US-Senatorin gegen zweite Amtszeit

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