„Der Verbraucherpreisanstieg wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Vor allem die deutsche Mehrwertsteuerreduktion des Vorjahres und die gestiegenen Energiepreise treiben die Teuerung nach oben. Weiter steigende Inflationsraten sollten also für kein Raunen sorgen. Notenbanker und Volkswirte wissen, was passieren wird – zumindest was die noch verbleibenden Monate dieses Jahres anbelangt.
So sehr das aktuelle Inflationsniveau und das der kommenden Monate prognostizierbar ist, so groß ist die Unsicherheit für das kommende Jahr. Die Inflationsraten werden zum Jahresbeginn 2022 fallen, so viel steht fest. Doch die Frage ist, wie stark es in den Rückwärtsgang geht? Unübersehbar ist, dass derzeit so gut wie alles teurer wird. Jüngst kam nun neue Dynamik beim Gaspreisanstieg hinzu. Letzterer wird seine volle Wirkung erst im kommenden Jahr zeigen.
Der Blick gilt deshalb vermehrt der Lohnentwicklung. Würden die höheren Konsumentenpreise Niederschlag in den Arbeitnehmerentgelten finden, bestünde das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale. Dies wären dann die vielgefürchteten Zweitrundeneffekte. Noch ist davon nichts zu spüren, doch die Notenbanker sind mittlerweile nicht mehr ganz so gelassen wie noch vor wenigen Wochen.“
„Die jüngsten erheblichen Preissprünge bei Öl, Gas und Elektrizität haben sich noch nicht in der Inflation niedergeschlagen. Üblicherweise geschieht dies mit Verzögerung, sodass in den kommenden Monaten mit weiter anziehenden Inflationsraten in Richtung vier Prozent wahrscheinlich gerechnet werden muss, bevor sich 2022 wieder eine gewisse Normalisierung einstellen sollte. Das Risiko bleibt aber, dass zusammen mit anderen Problemen im Zuliefererbereich die Inflation 2022 doch höher ausfallen könnte, als dies bisher – auch von der Europäischen Zentralbank – erwartet wurde. Im Dezember erwarten wir, dass die EZB darauf reagiert und mit einer gewissen geldpolitischen Normalisierung beginnt.“
„Beim Preisanstieg geht die Post weiter auf der Energieseite ab. Der Anstieg der Inflationsrate wird sich noch bis zum Jahresende fortsetzen. Nur wenn es günstig läuft, rutscht die Vier nicht vors Komma. Weiten sich die globalen Energieengpässe weiter aus, wird die Inflationsrate 2022 kaum zum EZB-Preisziel von 2,0 Prozent zurückkehren. Um eine ernste Inflationslage handelt es sich dann, wenn sich Zweitrundeneffekte stärker durchsetzten. Dazu gehört vor allem das Lohnwachstum.“
„Im November dürfte die Inflationsrate mit etwa 3,5 Prozent den Hochpunkt in diesem Jahr erreichen. Anfang des kommenden Jahres wird sie dann wieder deutlich nachgeben, wenn die Senkung der deutschen Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 die Inflationsrate nicht mehr nach oben verzerrt, die Coronaeffekte nachlassen und die Lieferengpässe allmählich überwunden werden. Eine nachhaltig höhere Inflation ist erst zu erwarten, wenn sich der Lohnauftrieb deutlich verstärkt. Hiervon ist bislang jedoch noch nichts zu spüren.“
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Importierte Inflation kann nicht im Inland der EU bekämpft werden. Diesen Denk-Unfug sollte man endlich sein lassen. Bekanntlich können am besten neue Investitionen in Energie-Effizienz die Kosten senken, dazu sind aber gute Finanzierungs-Bedingungen nötig. Die Lage Deutschlands auf der Weltkugel zeigt, wir benötigen mehr Energie, durch kalte Winter, als die vielen Sonnen-Länder. Gegenhalten können wir nur durch technische Lösungen, die aber z.B. bei Neubau viel zu häufig vernachlässigt werden.
Seit Jahren vermehren die Zentralbanken der Welt das Geld. Irgendwann werden auf diese Weise auch die Preise steigen, sprich Inflation. Nur leider kann seriöse Wissenschaft nicht vorhersagen, welche Preise wann steigen und für wie lange. Also steigt die Inflation "nur" vorübergehend. Mal sind es die Aktienpreise, dann glauben die Menschen, sie werden reicher, mal sind es die Mieten und Immobilienpreise, dann glauben die Menschen, sie werden ärmer und wir müssen die Politik ändern. Leider ist die Politik leichter, wenn man nur das Geld vermehrt - die Sparer, die fürs Alter vorsorgen, sind die gelackmeierten. Man sieht die Auswirkungen bei der Diskussion der letzten Wahlergebnisse: Fast alle Journalisten möchten die Wahlergebnisse so sehen, dass der Kandidat des leichten Geldes gewonnen hat und der Kandidat des soliden Geldes wird gemobbt. Dabei wird übersehen, dass Programme hätten gewählt werden sollen, aber Personen wurden gefeiert oder verrissen. Es ist halt viel einfacher, Geld zu vermehren und scheinbar billiger, weil man Zinsen spart, als solide zu wirtschaften, aber dass täte Not !!!
Jetzt summieren wir das einmal mit der Inflation der Eurozone vom vergangenen September, nämlich minus 0.3%, und teilen es durch zwei. Mit 1,55% pro Jahr seit Vor-Corona-Zeiten liegen wir noch immer deutlich unter dem Zielwert der EZB.