Gastkommentar: Marta Grande und Christoph Ploß: Deutschland und Italien brauchen eine gemeinsame Politik

Marta Grande ist für die Partei „Movimento 5 Stelle“ im italienischen Parlament. Christoph Ploß ist Mitglied der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Als viert- und achtgrößte Volkswirtschaft der Welt haben Deutschland und Italien viele gemeinsame Interessen und sind sogar voneinander abhängig. Der durch Corona bedingte Lockdown im Norden Italiens hat deutschen Unternehmen schwerer geschadet als der in China; Deutschland hat allein mit der Lombardei ein ähnliches Handelsvolumen wie mit Japan; Italien ein höheres Handelsvolumen mit Baden-Württemberg als mit Russland. Allein deshalb brauchen wir neue Impulse für die deutsch-italienische Zusammenarbeit, die auch der europäischen Integration neuen Schwung verleiht. Wie könnten Ideen dafür aussehen?
Zunächst einmal müssten beide Staaten klar und deutlich ihre Interessen definieren. Deutschland und Italien benötigen Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt für ihre Automobilindustrien. Diese Rohstoffe gibt es beispielsweise in Afrika oder Südamerika.
Hier könnten die beiden Staaten ein Kooperationsprogramm auflegen, um den Handel zu intensivieren. Zusammen mit anderen gleichgesinnten europäischen Partnern könnten Deutschland und Italien außenwirtschaftliche Interessen verzahnen, Synergieeffekte erzielen und vereint stärker gegenüber Mitbewerbern wie China in solchen Regionen der Welt auftreten.





