Gastkommentar: Simone Peter: Mängel im EEG-Entwurf – Wieso die Energiewende in Gefahr ist

Simone Peter ist Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie.
Die Energiewende steht Kopf: Einerseits wird 2022 der Atomausstieg vollendet, und auch über den Spotmarkt vermarktete Strommengen von Kohlekraftwerken sind kaum noch rentabel – ein Markteffekt, der sich in der Coronakrise verstärkt hat. Andererseits stockt aber der Ausbau der erneuerbaren Energien. Im Stromsektor haben sie sich als tragende Säule etabliert, und der Bedarf wird angesichts der zunehmenden Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie wachsen – für Elektromobilität, Wärmepumpen und grünen Wasserstoff. Daher droht ohne Kurskorrektur schon bald eine Ökostromlücke, denn der massive Einbruch bei der Windenergie und unzureichender Photovoltaikausbau treffen kommendes Jahr auf das großflächige Ausscheiden von Anlagen nach 20-jähriger Vergütung. Und auch die flexibel zuschaltbaren Quellen Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie brauchen mehr Schub.
Werden keine fairen Marktbedingungen mit der aktuellen EEG-Novelle geschaffen, werden die Ausbauziele für erneuerbare Energien und die Klimaziele 2030 weit verfehlt, wie auch das Umweltbundesamt jüngst feststellte. Zudem wird die Chance für eine konjunkturelle Belebung der Wirtschaft in einem global rasant wachsenden Markt für saubere Technologien vertan.





