Wirtschaftsweisen: Endlich denkt mal jemand groß

Sie können noch zu fünft, zumindest manchmal. Die Wirtschaftsweisen haben in ihrem neuen Jahresgutachten einen weitreichenden Vorschlag gemacht, und das auch noch alle gemeinsam: Sie wollen die Logik von Unternehmensteuern auf eine komplett neue Basis stellen.
Anstatt den Gewinn zu besteuern, sollen Kapitalgesellschaften in Zukunft so besteuert werden, dass zusätzliche Investitionen davon quasi ausgenommen sind. Eine solche Steuerrevolution könnte ein entscheidendes Mittel gegen die Strukturkrise des Standorts sein, hat das Ifo gleich mit errechnet.
Natürlich ließe sich eine solche Steuerrevolution nicht von heute auf morgen umsetzen. Grundsätzlich sind es aber genau solche Vorschläge, die Deutschland jetzt braucht.
Unsere Probleme liegen so tief in der Wirtschaftsstruktur, dass das Herumdoktern an einzelnen Gesetzen und Verordnungen nicht mehr langt. Endlich denkt mal jemand groß!
Im neuen Jahresgutachten von Deutschlands wichtigstem ökonomischen Gremium finden sich ein paar weitere groß gedachte Ansätze: wie Europa endlich vorankommen und Brüssel der wirtschaftlichen Prosperität mehr helfen könnte, statt sie zu blockieren, wie die Bundesregierung ihre Rekordschulden zur Modernisierung anstatt zur eigenen politischen Absicherung einsetzen sollte, auch die umstrittenen Ausführungen zu Ungleichheit und Erbschaftsteuer sind diskutabel.