Kommentar: In Deutschland gibt es keine Hoffnung auf einen politischen Wandel

Scholz und Laschet als Ingenieure des Status quo.
Das dritte TV-Triell zeichnete wieder einmal ein Bild von einer satten Republik. Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet debattierten die meiste Zeit über die Höhe des Mindestlohns von zwölf Euro, die Aufstockung der Hartz-IV-Bezüge. Der Bundesfinanzminister verstieg sich zuvor schon zu der These, dass die Rente sicher sei. Alle drei Kanzlerkandidaten erweckten den Eindruck, die selbst gesteckten Klimaziele wären für ein Butterbrot zu haben. Einschränkungen für die Bürger? Bloß nicht – das könnte sie kurz vor der Bundestagswahl verschrecken.
Das alles wäre sogar zu ertragen, wenn Deutschland noch im Zenit stehen würde. Im angelsächsischen Raum gab es vor Jahren viel Anerkennung für uns. Der englische „Economist“ schrieb: „Modell Deutschland über alles“. Das amerikanische Magazin „Newsweek“ widmete Deutschland nach dem WM-Sieg in Brasilien eine Titelgeschichte. Die hieß: „On top of the world“. Deutschland war Fußballweltmeister. Wir waren Industrie-Champion. Wir waren Export-Champion. Auf Deutschland richteten sich die Augen, wenn es um Wirtschaft ging. Die Amerikaner prognostizierten gar ein deutsches Jahrhundert.





