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KommentarMeta-Chef Mark Zuckerberg kann sein Glück kaum fassen

Noch vor Kurzem stand der Meta-Chef mit dem Rücken zur Wand. Dann veröffentlichte OpenAI ChatGPT und Elon Musk kaufte Twitter – und die Lage ist eine völlig andere.Thomas Jahn 28.04.2023 - 08:11 Uhr
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Der Facebook-CEO kann von dem KI-Aufschwung profitieren.

Foto: imago/UPI Photo

Es ist kaum zu glauben, wie sich das Image von Mark Zuckerberg derzeit ändert. Noch vor wenigen Monaten wurde der Meta-Chef für sein Konzept des Metaversums kritisiert – und noch schlimmer: belächelt. Die Verschmelzung von physischer und digitaler Realität brachte keine nennenswerten Umsätze, die neue VR-Brille Quest 2 blieb hinter den Erwartungen zurück. Das Metaverse sei ein Ablenkungsmanöver vom schwächelnden Kerngeschäft, so lautete die Kritik. Die Rezession gefährde das Geschäft ebenso wie der Rivale Tiktok.

Dann kam ChatGPT von OpenAI und auf einmal sprach alle Welt nur noch von Künstlicher Intelligenz (KI). Das Metaverse geriet in Vergessenheit, und Zuckerberg hat ein neues Gesprächsthema.

Hier fügen sich die Dinge glücklich für den Meta-Chef. Im Gegensatz zu Google oder OpenAI mit Microsoft kann Meta eine Open-Source-Strategie verfolgen, was gut ankommt. Offenheit, Transparenz sind wichtig bei einer Technologie, die bei vielen Abwehr und Ängste auslöst.

Noch entscheidender: Die Ausrichtung hilft beim Werbegeschäft, von dem Meta fast vollständig abhängig ist. Open Source senkt die Kosten von KI, Nutzer können leicht smarte Texte, lustige Bilder oder schöne Videos erstellen. Das treibt „Traffic“ und „Engagement“ auf Instagram oder Facebook – die Zauberwörter des Online-Marketings. Auch senkt KI die Kosten von Werbung.

Das ist besonders wichtig bei Reels, Metas Antwort auf Tiktok. In den kurzen Videos ist es nicht einfach, Werbung zu platzieren. Für viele Werbetreibende ist das auch zu aufwendig, laut Meta nutzen nur 40 Prozent von ihnen Reels als Werbefläche. Wenn aber kleine Firmen oder Selbstständige per KI und Sprachbefehl ihre Werbevideos erstellen können, wird diese Zahl nach oben schnellen.

Elon Musk löst Meta-Chef Mark Zuckerberg als Bad Boy des Silicon Valley ab

Elon Musk ist ein zweiter Glücksfall für Zuckerberg. Lange Zeit war der Meta-Chef der Bad Boy des Silicon Valley. Skandale wie Cambridge Analytica bei den US-Wahlen 2016 oder die Enthüllungen der Whistleblowerin Francis Haugen 2021 beschädigten sein Image.

Doch fast zeitgleich mit ChaptGPT übernahm Musk Twitter. Nicht nur warf der reichste Mensch der Welt massenweise Leute heraus – das machte auch Meta, wenn auch nicht gleich rund 80 Prozent der Belegschaft. Aber die Härte, mit der Musk vorging, und seine Häme sorgten für großen Unmut. Sein libertäres Denken stößt im liberalen Silicon Valley zunehmend auf Skepsis. Musk löste Zuckerberg als Bad Boy ab.

Gleichzeitig erholt sich das Kerngeschäft von Meta, Zuckerberg senkt mit seinem „Jahr der Effizienz“ die Kosten. All das gefällt den Anlegern, die zuvor stark gefallene Aktie steigt und steigt. Zuckerberg kann zufrieden sein.

Verwandte Themen Mark Zuckerberg Elon Musk Meta Platforms OpenAI Silicon Valley ChatGPT

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Erstpublikation: 27.04.2023, 17:24 Uhr.

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