Kommentar – Pro: Es ist eine Frage der Vernunft, die CO₂-Ziele zu verschieben


Niemand in der Autoindustrie bezweifelt, dass die Zukunft des Autos elektrisch ist. Aber die Zeitschiene für das Verbrenner-Aus 2035 muss in Europa gestreckt werden, es sei denn, die gesellschaftlichen Folgen sind einem gleichgültig.
Ja, die deutsche Autoindustrie hat, vom eigenen Erfolg berauscht, den Trend zur Elektromobilität verpasst, kollektiv beim Thema Batteriezellen versagt und viel zu spät den Aufholprozess gestartet. Diese Fehler sind nicht zu entschuldigen, die Folgen gravierend.
Aber wir leben in einer neuen Welt. Europa wird zwischen den USA und China politisch und wirtschaftlich zerrieben. Beide Großmächte erlauben Verbrennungsmotoren noch länger.
Der europäische Alleingang ist gut gemeint für den Planeten, aber entpuppt sich als zu hoch gestecktes Ziel. Europa wird sich dadurch in einer sehr neuralgischen Zeit schaden, industriell schwächen und damit politisch noch instabiler als ohnehin schon machen. Als Kollateralschaden der Selbstschwächung würde dann paradoxerweise Europas in der heutigen Welt so wichtige Stimme der ökologischen Vernunft an Gewicht verlieren.





