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LeserdebatteWie wählen Thüringen und Sachsen am Sonntag bei der Landtagswahl?

Und welche Koalition könnte sich im Anschluss bilden? Darüber diskutiert diese Woche die Handelsblatt-Leserschaft. Lesen Sie hier eine Auswahl der Kommentare.Johanna Müller 29.08.2024 - 10:23 Uhr Artikel anhören
In Sachsen und Thüringen werden am Sonntag die Landtage neu gewählt. (Symbolfoto) Foto: dpa

Am kommenden Sonntag finden in Thüringen und Sachsen Landtagswahlen statt. Aktuellen Umfragen zufolge würden neben der CDU auch die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf die meisten Stimmen kommen.
Wir haben die Leserschaft gefragt, wie sie auf die Landtagswahlen blickt.

Viele Leserinnen und Leser melden uns zurück, dass sie weniger auf den Wahlausgang und viel mehr auf die Phase nach der Wahl gespannt sind. Denn: Welche Parteien gut abschneiden werden, da ist sich die Leserschaft einig und sicher. Interessant werde es, wenn die Parteien im Anschluss versuchen würden, eine Regierung zu bilden. Neben CDU, AfD und BSW, denen ein Leser jeweils „um die 30 Prozent“ zurechnet, würden die übrigen Parteien zu „Kleinstparteien“ werden, wie es der Leser ausdrückt, oder gar „in die Bedeutungslosigkeit“ abrutschen, wie ein anderer Leser schreibt.

Da die drei potenziellen Gewinnerparteien schon im Vorhinein verschiedene Konstellationen untereinander ausgeschlossen haben, werde es mit dem Erreichen einer regierungsfähigen Mehrheit schwierig, und „verloren hat in jedem Fall die Demokratie“, weil sich in jedem Fall die Mehrheit der Wähler nicht wiederfinden werde, prophezeit ein Leser.

Einige Leserinnen und Leser wünschen sich daher, dass die führenden Politikerinnen und Politiker sich selbst fragen, warum ihre Politik nicht den Bedürfnissen der Menschen in Sachsen und Thüringen entspricht und warum sie davon nicht eine „echte Politikänderung“ ableiten, wie es ein Leser ausdrückt.

Für die aktuelle Ausgabe unseres Leserforums haben wir aus den unterschiedlichen Zuschriften eine Auswahl für Sie zusammengestellt.

Negativer Ausgang der Wahl ist sicher

„Über den Ausgang der Wahlen in Sachsen und Thüringen kann man spekulieren, aber der negative Ausgang ist sicher. Haben wir uns oder sich unsere Parteien die Frage gestellt, warum das so ist?

Es liegt an der immer schlechter werdenden Bildungspolitik, denn gebildete Menschen wären in der Lage, diesen Trend zu hinterfragen und somit zu stoppen.“
Ronaldo Brüning

Bitte mehr moderates Mittelmaß!

„Ob Insa, Forsa und Co um ein paar Prozentpunkte danebenliegen oder nicht ... Als klare Gewinnerinnen aus der Wahl werden die CDU, AfD und BSW gehen, das ist schon klar. Wirklich spannend wird es danach: Wie wird sich die neue Landesregierung zusammensetzen? Werden sich neue Brandmauern auftun?

Und wie werden die Ampelparteien damit umgehen, dass sie, und das ist ja ganz offensichtlich, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in diesen Bundesländern nicht wahrnehmen und befriedigen können? Mir bleibt nur zu hoffen, dass sich die politische Stimmung in Deutschland nicht immer mehr in die Nähe der extremen Ränder bewegt.

Egal wobei im Leben, es gilt doch eigentlich immer: Mit moderatem Mittelmaß fährt man gut.“
Talisa Reinhardt

Mit Mut und Vertrauen gegen Angst und Hetze

„Egal wie diese Wahl ausgeht, Ministerpräsident Michael Kretschmer hat in den letzten Jahren alles getan, um den Menschen in Sachsen zu vermitteln, dass er sich für ihre Belange einsetzt.

Dennoch wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD geben, was die Regierungsbildung erschwert. Es bleibt zu hoffen, dass die anderen 70 Prozent der Sachsen sich durchsetzen.

Die neue Landesregierung muss ihre Versprechungen in reale Lösungen umsetzen, sodass für den Bürger nachvollziehbare Veränderungen eintreten. Mut und Vertrauen müssen Angst und Hetze ersetzen.“
Hans-Martin Schürg

» Lesen Sie auch: Sahra Wagenknecht schließt Koalitionen mit der AfD aus

Der Schlangenmensch und die Macht-Domina

„Nachdem sich die Wahlforscher auch auf die (statistisch) unzuverlässige Ostwählerschaft kalibriert haben, ist eigentlich wenig Spannung über den Wahlausgang drin. Spannend wird es eigentlich erst ab Montag, wenn ‚sondiert‛ wird und die Verlierer sich erklären (müssen).

Es steht zu erwarten, dass auch dieser Wahlausgang am Kanzler abprallt und die SPD ihren langen Marsch in die Bedeutungslosigkeit unbeirrt fortsetzt. Und man darf gespannt sein, wie sich Schlangenmensch Merz zwischen Brandmauern und ideologischen Gräben hindurchwindet, um die CDU irgendwie relevant zu halten, und wie Sahra Wagenknecht sich hier als Macht-Domina inszeniert.

Nicht zu erwarten ist leider, dass die ‚Altparteien‛ echte Lehren ziehen und diesen Zeitenwandel begreifen und echte Politikänderungen davon ableiten. Warum auch, war ja nur eine Regionalwahl bei den ‚Unbelehrbaren‛.“
Werner Pisar

Die Demokratie verliert so oder so

„Bei den Wahlen werden wohl drei Parteien mit um die 30 Prozent in den jeweiligen Landtag einziehen. Dazu kommen vielleicht noch ein paar Kleinparteien (SPD, Grüne, PDS).

Wenn sich zwei von den Großen einig werden, regieren diese dann mit einer satten Mehrheit. Vielleicht muss auch noch einer von den Kleinen mitspielen. Das wäre eine stabile Regierung. Wenn sich aber unter den drei großen Parteien die besagten zwei nicht finden lassen, wird es spannend.

Verloren hat in jedem Fall die Demokratie, weil die Mehrheit der Wähler sich nicht wiederfindet. Wobei die Nichtwähler selbst dran schuld sind, weil sie nicht wählen gegangen sind. Dass sie nicht wählen gegangen sind, ist aber Schuld der Politiker, die es immer wieder schaffen, Volkes Meinung zu ignorieren.“
Ulrich Harms

Urteil

Thüringer AfD scheitert mit Klage gegen Verfassungsschutz

Distanz zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands

„Gerade auch nach dem Messeranschlag in Solingen ist zu befürchten, dass der Zuspruch für die AfD und das BSW noch zunehmen wird.

Diese beiden Parteien schlachten das schreckliche Ereignis von Solingen brutal für sich aus und heizen die Ängste der Menschen noch zusätzlich an. Die Menschen im Westen der Bundesrepublik verstehen zunehmend nicht mehr die Argumente der Bevölkerung in den neuen Bundesländern, die sowohl der AfD, als auch dem BSW ihre Stimme geben wollen.

Ich befürchte dadurch eine zunehmende Entfremdung zwischen dem westlichen und östlichen Teil der Bundesrepublik Deutschland.“
Friedrich Wilhelm Krummenerl

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