NRW-Kommunalwahlen: Der SPD bröckelt die Basis weg

Nordrhein-Westfalen galt lange als die „Herzkammer“ der SPD. Nun stolpert dieses Herz. Bei den Kommunalwahlen im Land büßt die Partei erneut ausgerechnet dort Stimmen ein, wo sie jahrzehntelang ihre Machtbasis hatte: in den Arbeiterhochburgen des Ruhrgebiets.
Knapp 14 Millionen Bürgerinnen und Bürger konnten am Sonntag im bevölkerungsreichsten Bundesland ihre Stimme abgeben, um Stadt- und Gemeinderäte, Bürgermeister, Kreistage und Landräte zu wählen. Ausgerechnet dort, wo die Sozialdemokraten jahrzehntelang verlässlich gewonnen haben, wandern die Wähler jetzt ab – es profitiert: die AfD.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. 2014 lag die SPD in NRW noch bei 31,4 Prozent. 2020 nur noch bei 24. Heute, 2025, rutscht sie weiter ab, auf ein historisches Tief. In der Herzkammer der SPD flimmert es: Das Ergebnis ist nicht nur ein regionales Problem, sondern ein Alarmsignal für die Bundespartei.
Denn es zeigt: Die Sozialdemokraten verlieren ihre Stammklientel. Ein großer Teil der Parteibasis sitzt in Nordrhein-Westfalen, auch die SPD-Spitze ist eng mit dem Land verbunden. Politikwissenschaftler beobachten jedoch schon länger eine wachsende Entfremdung zwischen der Partei und den Menschen in den einstigen Hochburgen.