Morning Briefing: Italien wählt Mussolinis treue Erbin
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
der Rechtsextremismus, nationalistisch und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zugeneigt, schleicht sich auf Samtpfötchen ins Oberhaus europäischer Regierungen. War es in Frankreich vor Monaten noch mit vereinten Kräften gelungen, die mit bürgerlicher Tarnkappe versehene Marine Le Pen als Staatspräsidentin zu verhindern, so misslang eine ähnliche Aktion nun in Italien. Dort hat ein Bündnis um Giorgia Meloni und ihre postfaschistische Fratelli d’Italia nach ersten Prognosen bei der Parlamentswahl mit 41 bis 45 Prozent der Stimmen die Mehrheit der Sitze gewonnen.
Somit dürfte die drittgrößte Volkswirtschaft Europas, ein Gründungsmitglied der europäischen Gemeinschaft, erstmals eine Frau und Postfaschistin als Premierministerin bekommen. Sie hatte ihre Jugend mit der Verehrung des faschistischen Diktators Benito Mussolini verbracht.
Das Logo von Melonis zehn Jahre alter Partei zeigt denn auch eine an Mussolini erinnernde Flamme, ein Symbol der Rechten. Meloni zog offenbar rund 25 Prozent auf sich, viel mehr als ihre Partner, die rechtspopulistische Lega von Matteo Salvini (8,5 Prozent) und die konservative Forza Italia des greisen Medienunternehmers und früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi (acht Prozent).





