Morning Briefing: Nie wieder Krieg – der vergessene Satz des Michail Gorbatschow
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
jener Mann ist tot, der den KGB-Agenten Wladimir Putin abschaffte, ihn zehn Jahre später als Agentenführer aber wieder ermöglichte: Michail Gorbatschow. Er sorgte in den 1980er-Jahren in der Sowjetunion für „Glasnost“ und „Perestroika“, Transparenz und Transformation, kurzum für jene „winds of change“, die sich zu Orkanen auswuchsen und das kommunistische Reich verwüsteten. Den Deutschen aber brachte der Kurs des einstigen Generalsekretärs der KPdSU und des einstigen Staatspräsidenten das Geschenk der Einheit.
Der spätere Friedensnobelpreisträger Gorbatschow hatte tatsächlich die Mauer eingerissen, wozu ihn US-Präsident Ronald Reagan aufgefordert hatte, der Kalte Krieg endete, aber nicht die Geschichte. Sie kehrt zurück, weil sich Putin als Anti-Gorbatschow begreift. Der große freiheitsliebende Glasnost-Politiker verzweifelte nach seinem Rücktritt 1991 an der Kleptokratie des Boris Jelzin und der neu auftauchenden Oligarchen und schrieb Pamphlete: „Nie wieder Krieg!“ Am Dienstag ist der zeitenwendende Michail Gorbatschow in Moskau im Alter von 91 Jahren gestorben.





