Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock kritisiert den schnellen Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan

Die Grünen-Kanzlerkandidatin geht auf Distanz zu der Linken. Ein Linksbündnis nach der Bundestagswahl wird immer unwahrscheinlicher.
Berlin Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will alle Auslandseinsätze der Bundeswehr auf den Prüfstand zu stellen. „Wir brauchen angesichts der vielen Fehler in Afghanistan eine unabhängige Evaluierung aller Auslandseinsätze mit Fachleuten aus der Bundeswehr, mit Friedensforscherinnen und Entwicklungsexperten“, sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Baerbock kritisierte das Verhalten der Bundesregierung beim Abzug aus Afghanistan. „Hals über Kopf die Truppen rauszuziehen, war ein Fiasko mit Ansage“, sagte sie. Die Bundesregierung habe den Kopf in den Sand gesteckt, statt die Ortskräfte vor den Taliban zu retten - aus Angst, im Wahlkampf über Afghanistan zu reden.
Fehlentscheidungen des Auswärtigen Amts, des Entwicklungsministeriums, des Innenministeriums, und des Kanzleramts hätten zu dieser Katastrophe geführt: „Auch Vizekanzler Olaf Scholz kann sich hier nicht wegducken“, sagte Baerbock.
Die Regierung müsse alle noch in Afghanistan verbliebenen Deutschen, Ortskräfte und besonders gefährdete Menschen wie Journalistinnen, Fraurechtlerinnen und Menschenrechtsverteidiger und ihre Familien aus dem Land in Sicherheit zu bringen.
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