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Blue Origin Amazon-Gründer Jeff Bezos will am 20. Juli ins Weltall fliegen

Der Amazon-Gründer will mit seinem Bruder auf dem ersten Flug von Blue Origin dabei sein. Damit schlägt er wahrscheinlich auch den Virgin-Milliardär Richard Branson.
07.06.2021 Update: 07.06.2021 - 18:04 Uhr 1 Kommentar
Der Amazon-Gründer fliegt mit einer Kapsel seines eigenen Raumfahrtunternehmens ins All. Quelle: Reuters
Jeff Bezos

Der Amazon-Gründer fliegt mit einer Kapsel seines eigenen Raumfahrtunternehmens ins All.

(Foto: Reuters)

New York Jeff Bezos hat nach eigener Aussage schon als Fünfjähriger davon geträumt, ins All zu fliegen. In Kürze wird sein Traum wahr: „Am 20. Juli werde ich diese Reise mit meinem Bruder antreten. Das größte Abenteuer, mit meinem besten Freund.“ Mit diesen Worten kündigte der Amazon-Gründer seine Pläne auf Instagram an.

In einem Video zeigt sich Bezos mit Cowboyhut, wie er seinen Bruder fragt, ob er ihn begleiten will. Die beiden umarmen sich und schwärmen von ihrer Freundschaft und ihrer gemeinsamen Reise.

Das Ganze wirkt wie ein perfekter Werbespot für Bezos’ Raumfahrtunternehmen Blue Origin. Er hat es bereits vor mehr als 20 Jahren gegründet – also nur sechs Jahre, nachdem er den Online-Buchhändler Amazon ins Leben gerufen hatte. Bezos gehört das gesamte Unternehmen, und er hat es selbst finanziert, größtenteils durch den Verkauf von Amazon-Aktien.

Der scheidende Amazon-Chef will nun beim ersten bemannten Weltraumflug von Blue Origin mit seinem Bruder selbst in der Kapsel sitzen, wenn die Rakete am 20. Juli im Westen des US-Bundesstaats Texas in der Wüste abhebt.

So verbindet Bezos seinen Rückzug bei Amazon mit einem spektakulären Neubeginn. Der 57-Jährige hat bereits vor Monaten angekündigt, dass er am 5. Juli als Vorstand von Amazon zurücktreten und seine Aufgaben an Andy Jassy abgeben wird, der bisher das lukrative Cloud-Geschäft geleitet hat. Bezos selbst wird dann als Executive Chairman den Aufsichtsrat leiten. Dadurch wird er auch weiterhin eine wichtige Stimme im Unternehmen haben, aber nicht mehr in der ersten Reihe sitzen.

Blue Origin versteigert Platz für Jungfernflug mit Bezos

Der Stabwechsel bei Amazon findet am 27. Jahrestag der Gründung des Unternehmens statt. Und auch für seinen eigenen Flug ins All hat Bezos ein besonderes Datum gewählt: Der 20. Juli ist der Jahrestag der amerikanischen Mondlandung 1969.
Einen weiteren Platz für den ersten Flug mit den Bezos-Brüdern versteigert Blue Origin bis Samstag auf seiner Website. Das höchste Gebot für einen Sitz in der Astronauten-Kapsel der „New Shepard“ lag am Montag nach Bezos’ Ankündigung bei 2,8 Millionen Dollar (2,3 Millionen Euro).

Die Kapsel hat große Panoramafenster und Platz für sechs Passagiere. Der Flug soll rund zehn Minuten dauern und die Crew in eine Höhe von mehr als 100 Kilometern bringen. Wer auf den übrigen freien Sitzen Platz nehmen soll, ließ das Unternehmen am Montag offen.

Ähnlich wie die Milliardäre Elon Musk und Richard Branson hat auch Bezos das Weltall als nächste Grenze ausgemacht, die es zu überwinden gilt. Tesla-Gründer Musk will mit seinen SpaceX-Raketen nicht nur Satelliten ins All bringen, sondern auch den Mars kolonialisieren.

Virgin-Gründer Branson, der Bezos via Twitter gratulierte, will mit Virgin Orbit vor allem eine Low-Cost-Version des Weltraum-Tourismus anbieten. Eigentlich wollte Branson der Erste sein, der Touristen ins All befördert. Auch er hat Flüge für diesen Sommer angekündigt und wollte persönlich mitfliegen. Aber bisher hat er kein Datum genannt. Bezos könnte ihm nun zuvorkommen.

Als Hashtag für die Ankündigung seines eigenen Flugs hat Bezos das lateinische Motto „Gradatim Ferociter“ gewählt, das er auch als Slogan für das gesamte Unternehmen benutzt: „Schritt für Schritt, aber fest entschlossen“.

Hier sollen Jeff Bezos und seine Begleiter Platz nehmen. Quelle: Reuters
Kapsel von Blue Origin

Hier sollen Jeff Bezos und seine Begleiter Platz nehmen.

(Foto: Reuters)

Die Rakete mit dem Namen „New Shepard“ hat bereits ein Dutzend Testflüge absolviert. Dabei schießt die Rakete die Kapsel in die Höhe und kehrt anschließend zur Erde zurück. Die Kapsel landet später separat mit Fallschirmen wieder auf der Erde. Der letzte Testflug Mitte April erreichte eine Höhe von rund 105 Kilometern, bevor die Kapsel zur Erde zurückkehrte. Bisher waren allerdings alle Testflüge unbemannt gewesen. Bezos’ Flug ist also auch ein großer Vertrauensbeweis in die eigene Technologie.

Bezos’ Privatleben rückte zuletzt ins Rampenlicht

Für ihn selbst beginnt damit eine neue Lebensphase. In den vergangenen drei Jahren hat Bezos viele Höhen und Tiefen erlebt. Vor allem war er zunehmend in die Öffentlichkeit gerückt. Zuvor hatte der Vater von vier Kindern sein Privatleben aus dem Rampenlicht herausgehalten und lieber mit neuen Geschäftsideen von sich reden gemacht.

Das änderte sich jedoch vor allem mit der Scheidung von seiner langjährigen Ehefrau MacKenzie im Jahr 2019. Auslöser war seine Beziehung zu der Nachrichtenmoderatorin Lauren Sanchez. In dem Zusammenhang war er sogar von dem Verlag American Media, der dem früheren US-Präsidenten Donald Trump nahesteht, mit intimen Bildern erpresst worden. Bezos machte die Erpressung – und die Beziehung zu Sanchez – daraufhin öffentlich.

Seine Ex-Ehefrau, der die Hälfte des Vermögens zustand, macht seit der Scheidung vor allem durch ihre großzügigen Spenden auf sich aufmerksam. Während sich Jeff Bezos im Vergleich zu anderen Milliardären wie Warren Buffett oder Bill Gates eher knauserig gibt, wenn es um wohltätige Zwecke geht, sieht das bei ihr anders aus: MacKenzie Scott, wie sie seit der Scheidung heißt, hat klargemacht, dass sie ihr gesamtes Vermögen von 56 Milliarden Dollar noch vor ihrem Ableben spenden will.

Jeff Bezos auf dem Weg ins All

Gleichzeitig ist Bezos zuletzt immer stärker zum Feindbild vieler Politiker geworden: Sowohl der frühere US-Präsident Donald Trump als auch viele Demokraten werfen ihm und seinem Unternehmen vor, durch geschickte Bilanzierung kaum oder zu wenig Steuern zu zahlen. Außerdem untersuchen verschiedene Behörden weltweit, ob das Geschäftsgebaren von Amazon gegen Wettbewerbsregeln verstößt. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit kleineren Händlern, die auf Amazon verkaufen.

Geschäftlich lief es für Bezos mit Amazon in der vergangenen Zeit blendend: Nicht nur das Geschäft der Cloud-Tochter floriert – mit 13,5 Milliarden Dollar steuerte sie im vergangenen Jahr fast zwei Drittel zum operativen Gewinn von Amazon bei. Auch im Onlinehandel ging Amazon als Sieger aus der Pandemie hervor, sodass der Aktienkurs immer neue Höhen erreichte. Bezos’ Aktienanteil von zehn Prozent war zuletzt mehr als 160 Milliarden Dollar wert.

2016 hatte es Bezos im Star-Trek-Film „Beyond“ bereits zu einer Nebenrolle als außerirdischer Sternenflotten-Offizier gebracht. In der „New Shepard“-Kapsel bringt er es immerhin zum Weltraum-Touristen.

Mehr: Raumfahrtfirma von Jeff Bezos kündigt ersten All-Flug an – und versteigert einen Sitz

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1 Kommentar zu "Blue Origin: Amazon-Gründer Jeff Bezos will am 20. Juli ins Weltall fliegen"

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  • TOLL...

    BLEIBT DIE FRAGE WIEVIEL ER, FÜR DEN PR- GAG, BEKOMMT... RESPEKTIVE WIEVIEL DIE AKTIONÄRE DAFÜR ZAHLEN MÜßEN....

    WIRD MAN, SICHERLICH, NICHT KLÄREN KÖNNEN....

    BG L.

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