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Mega-Anleihe Start-up-Offensive: Softbank gibt Anleihen für 7,3 Milliarden Dollar aus

Nach dem ersten Softbank Vision Fund sind Masayoshi Son die Partner ausgegangen. Nun investiert Softbank allein in Sons Traum von der Informationsrevolution.
01.07.2021 - 13:48 Uhr Kommentieren
2019 erzielte Softbank 7,3 Milliarden Euro Reinverlust, im vergangenen Geschäftsjahr 38 Milliarden Euro Gewinn. Quelle: Reuters
Softbank-Schriftzug in Tokio

2019 erzielte Softbank 7,3 Milliarden Euro Reinverlust, im vergangenen Geschäftsjahr 38 Milliarden Euro Gewinn.

(Foto: Reuters)

Tokio Der japanische Technikinvestor Softbank plant seine bisher größte Unternehmensanleihe. Das Unternehmen wird institutionellen Anlegern acht verschiedene in Dollar und Euro notierte Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten in Höhe von insgesamt 7,3 Milliarden Dollar anbieten. Das frische Kapital werde für die Rückzahlung von Schulden und Anleihen, den Aufbau von Bargeldreserven, aber auch für „neue Investitionen“ genutzt werden, teilte Softbank am Donnerstag mit.

Damit unterstreicht Softbank-Gründer Masayoshi Son, was er im Juni auf der Aktionärsversammlung angekündigt hat: Auch ohne finanzstarke Partner will er weiter massiv in Mega-Start-ups investieren, um seine Vision zu erfüllen: die Förderung der Informationsrevolution.

Dieser Plan hatte nach starkem Start zuletzt Rückschläge erlitten. 2017 startete Son seine Offensive mit dem Softbank Vision Fund (SVF), der mithilfe von Staatsfonds aus den Golfstaaten sowie Firmen wie Apple fast 100 Milliarden Dollar in 92 nicht gelistete Technologieunternehmen gesteckt hat. Darunter sind die bekannten Mitfahrvermittler Uber, Grab aus Singapur und Didi Chuxing aus China, der gerade diese Woche in New York an die Börse gegangen ist.

Son plante daher den SVF 2, um seine Mission weiterzuverfolgen. Doch der Beinahekollaps des Bürovermittlers WeWork, Einbrüche von Tech-Aktien und dann die Coronakrise schreckten Interessenten ab. Son nutzte daraufhin massive Verkäufe aus seinem Portfolio und die Fusion seines US-Mobilfunkers Sprint mit T-Mobile der Deutschen Telekom, um sein Projekt aus eigener Kraft weiterzuführen.

Der SVF 2 hat bereits in 116 Unternehmen investiert, 13 weitere Deals sind in der Pipeline. Die Unternehmen und die Investitionen sind zwar kleiner, aber dafür der Fokus klarer. Son hat sich darauf festgelegt, in Unternehmen zu investieren, deren Geschäftsmodelle Künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Denn KI wird seiner Meinung nach von nun an die Informationsrevolution antreiben.

Softbank-Gründer Son sieht sich nicht als Investor, sondern als Visionär

Auch seine neue Rolle definierte Son vor den Aktionären: Er sei kein Finanzinvestor, sondern „ein Kapitalgeber für die Informationsrevolution“. Den Unterschied sieht er in den Zielen: „Das Wichtigste für einen Investor ist, Geld zu machen, aber ein Kapitalgeber will die Zukunft gestalten“, erklärte Son seine Philosophie.

Son will daher die Investoren dazu bringen, vor allem auf den Wert seiner Investitionen zu achten und nicht auf die Bilanzgewinne. Denn die rasen mit den Weltbörsen auf und ab. 2019 erzielte Softbank 7,3 Milliarden Euro Reinverlust, im vergangenen Geschäftsjahr 38 Milliarden Euro Gewinn.

Auch im vorigen Quartal gab es einen „wilden Ritt, der in schwarzen Zahlen endete“, meint Kirk Boodry, Gründer der Redex Research in Tokio. Mitte des Quartals hätten die Buchverluste von Softbanks Portfolio noch zwölf Milliarden Dollar betragen, so Boodry. Aber fünf Börsengänge und Kurssprünge einiger Unternehmen hätten das Blatt noch gewendet.

Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen. „Das Unternehmen liegt im Plan, dieses Jahr mehr als 20 Unternehmen an die Börse zu bringen“, meint Boodry. Dennoch handeln die Aktienanleger Softbank weit unter dem Wert seines Portfolios.

Die Anleihen zeigen allerdings, dass wenigstens die institutionellen Investoren wieder Vertrauen in Softbank zu gewinnen scheinen. Softbanks Finanzchef Yoshimitsu Goto sagte laut der Wirtschaftszeitung Nikkei, dass die Nachfrage doppelt so hoch wie Softbanks Angebot war.

Die Anleihen erhielten von Standard & Poor’s ein Rating von „BB+“. Die Zinsen liegen je nach Laufzeit und Währung zwischen 2,125 und 5,25 Prozent: So bieten etwa die fünfjährigen Dollar-Anleihen einen Zinssatz von 4,0 Prozent pro Jahr, die fünfeinhalbjährigen Euro-Anleihen jährlich 2,875 Prozent. Offiziell werden die Anleihen am 6. Juli ausgegeben. Der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet allerdings, sie seien bereits vergeben.

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