Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

US-Netzwerkausrüster Cisco-Chef Robbins weist Idee zurück, Mehrheit an Ericsson und Nokia zu übernehmen

US-Konzerne übernehmen europäische Netzwerkausrüster und bilden ein Gegengewicht zu Huawei – dieser Idee der US-Regierung kann der Cisco-Chef nichts abgewinnen.
14.02.2020 - 09:17 Uhr Kommentieren
Der Cisco-Chef erwartet, dass der Ausbau von 5G-Netzen in den nächsten Monaten in Gang kommen wird. Quelle: Reuters
Chuck Robbins

Der Cisco-Chef erwartet, dass der Ausbau von 5G-Netzen in den nächsten Monaten in Gang kommen wird.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Der Vorstandsvorsitzende des US-Netzwerkausrüsters Cisco, Chuck Robbins, hat den Vorschlag der US-Regierung zurückgewiesen, die europäischen Ausrüster Ericsson und Nokia zu übernehmen. US-Justizminister William Barr hatte diese Idee lanciert. Der Gedanke dahinter: So könne der Westen dem Aufstieg des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei bei der Schlüsseltechnologie 5G entgegenwirken.

Robbins sagte der „Financial Times“ (FT) jedoch, dass der Aufbau der Infrastruktur für 5G-Mobilfunknetze – ein großer Teil der Aktivitäten der europäischen Konzerne – nicht in das finanzielle Profil oder die Strategie von Cisco passe. „Wenn man sich die wirtschaftlichen Aspekte dieses speziellen Geschäfts anschaut, dann ist es nicht die Art und Weise, wie wir unser Geschäft betreiben“, sagte Robbins.

Gleichzeitig attestierte er Nokia und Ericsson „geeignete Geschäftsmodelle“, die sich besser für den margenschwächeren Markt der 5G-Infrastruktur eigneten, auf dem Huawei zum dominierenden Anbieter geworden ist.

Nach Informationen des Handelsblatts soll auch am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz über das Thema gesprochen werden. So wollen die USA der deutschen Seite verdeutlichen, welche Bedeutung die aktuelle 5G-Debatte für sie hat.

Dafür spricht auch ein neuer parteiübergreifender Gesetzentwurf im US-Senat: Demokraten und Republikaner haben dort den „Utilizing Strategic Allied (USA) Telecommunications Act“ eingebracht, der die Technologieführerschaft des Westens sichern soll. Über eine Milliarde Dollar sollen die USA in westliche Alternativen zu den chinesischen Anbietern Huawei und ZTE investieren. Profitieren davon sollen auch europäische Unternehmen.

Am Donnerstag empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel die Chefs der europäischen Telekommunikationskonzerne Nokia und Ericsson im Kanzleramt, um über den Aufbau des 5G-Netzes zu sprechen. Unterstützung bekommt die Kanzlerin aus der Unionsfraktion.

In einem Positionspapier zum 5G-Netz fordern die Abgeordneten von CDU und CSU die Bundesregierung auf, gemeinsam mit EU-Partnern eine Industriestrategie zu erarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Anbieter zu stärken und diese „gegen feindliche Übernahmen aus dem Ausland zu schützen“.

Hintergrund für den politischen Druck aus den USA sind Befürchtungen, Huawei könnte seine 5G-Technologie quasi als „trojanisches Pferd“ für Industriespionage nutzen oder damit westliche Infrastruktur attackieren. Huawei ist wie jedes andere chinesische Unternehmen gesetzlich verpflichtet, mit der kommunistischen Regierung in Peking zusammenzuarbeiten. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ soll die US-Regierung konkrete Belege dafür haben, dass Huawei in seine bereits aufgebauten Mobilnetze Hintertüren eingebaut habe, durch die Informationen abgeschöpft werden könnten.

Das Handelsblatt hatte zuerst darüber berichtet, dass diese Informationen aus den USA auch an die Bundesregierung in Berlin weitergeleitet wurden. In diesem Zusammenhang wurde von einer „smoking gun“ gesprochen, also einem eindeutigen Beweis. Huawei bestreitet die Vorwürfe: „Huawei hat keinen Zugang zu den Schnittstellen, dieser erfolgt über Systeme von Drittanbietern unter vollständiger Kontrolle der Netzbetreiber.“

Mehr: Aufgeschreckt durch Übernahmefantasien der USA schmiedet Europa Pläne zur Stärkung der eigenen Ausrüster. Die USA wollen die Technologieführerschaft des Westens sichern.

  • HB
Startseite
Mehr zu: US-Netzwerkausrüster - Cisco-Chef Robbins weist Idee zurück, Mehrheit an Ericsson und Nokia zu übernehmen
0 Kommentare zu "US-Netzwerkausrüster: Cisco-Chef Robbins weist Idee zurück, Mehrheit an Ericsson und Nokia zu übernehmen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%