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Coronakrise Fraport-Chef Schulte erwartet kaum Luftverkehr bis Ende Mai

Mehr als 18.000 Mitarbeiter des Frankfurter Flughafenbetreiber sind in Kurzarbeit. Das Management richtet einen Hilfsfonds für Härtefälle unter den Mitarbeitern ein.
26.03.2020 - 15:21 Uhr Kommentieren
Der Flughafen-Manager erwartet in Kürze keine Besserung der Lage. Quelle: dpa
Fraport-Chef Stefan Schulte

Der Flughafen-Manager erwartet in Kürze keine Besserung der Lage.

(Foto: dpa)

Frankfurt Stefan Schulte ist sich sicher: Der Flughafenbetreiber Fraport ist für die schwere Coronakrise gerüstet. „Wir sind beim Thema Liquidität gut aufgestellt und stärken diese durch zusätzliche Mittel. Wir können viele Monate durchhalten“, sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Doch das war es dann auch schon mit den guten Nachrichten. Aktuell verzeichnet der Flughafenbetreiber am Airport in Frankfurt Verkehrsrückgänge von über 90 Prozent bei den Passagieren.

„Wenn auch die Rückholflüge in der nächsten Woche abgeschlossen sind, werden wir bei minus 95 oder sogar minus 98 Prozent landen“, sagte Schulte. Es werde dann noch etwa zehn Flüge pro Tag geben, um den Luftverkehr und den Betrieb überhaupt aufrechtzuerhalten. „Ich muss ein Riesenkompliment an die Kolleginnen und Kollegen machen, die dafür sorgen, dass es trotz dieser Bedingungen am Flughafen weitergeht.“

Schnell wird sich diese Situation nicht bessern, prognostizierte Schulte: „Wir stellen uns im Moment darauf ein, dass dieses extrem niedrige Niveau bis Ende Mai bestehen bleiben wird. Das ist für Flughäfen eine gewaltige Herausforderung, weil sie vor allem Fixkosten und wenig variable Kosten haben.“

Er habe so eine Situation noch nie erlebt und habe sie sich so nicht vorstellen können. Auch die Geschäfte und die Gastronomie im Terminal hätten aufgrund der staatlichen Anordnungen mittlerweile schließen müssen. Nur Banken, Apotheken, Zeitschriftenläden oder To-Go-Läden dürften öffnen.

Terminalbereiche in Frankfurt mittlerweile geschlossen

Fraport hat mittlerweile große Bereiche in Terminal eins und zwei geschlossen. Die Landebahn Nordwest wurde vorübergehend außer Betrieb genommen und dient als Parkplatz für die nicht genutzten Jets, etwa von Lufthansa.

Ab April wird außerdem noch die Südbahn geschlossen und bei der Gelegenheit saniert. „Wir fahren also die Infrastruktur soweit es geht herunter, halten sie aber offen, weil wir hier eine klare Verantwortung für Deutschland haben“, sagte Schulte. Das gelte zum Beispiel für Cargo-Flüge, mit denen einerseits die Bürger versorgt würden, die aber andererseits auch dazu beitragen, in anderen Branchen Arbeitsplätze zu sichern.

Über 18.000 Fraport-Mitarbeiter sind aktuell in Kurzarbeit, die Zahl wird laut Schulte weiter steigen: „Umso mehr beeindruckt mich, wie sehr die Beschäftigten in dieser Situation zum Flughafen stehen und solidarisch Gehaltsnachteile in Kauf nehmen. Wir stocken zwar das Kurzarbeitergeld auf, aber es ist hart für viele Mitarbeiter, denen am Ende dennoch Geld fehlen wird.“

Für besonders hart betroffene Mitarbeiter hat das Management deshalb einen Fonds aufgelegt. „Wir Vorstände und die Führungskräfte haben beschlossen, 500.000 Euro in einen Fonds zu geben, der in Härtefällen helfen soll“, sagte der Manager.

Trotz des guten Liquiditätspolsters muss auch Fraport auf das Geld achten. Deshalb soll die Dividende für das 2019 gestrichen werden. „2019 war zwar ein exzellentes Jahr, und es tut mir Leid für die Aktionäre. Aber in dieser Situation müssen wir Liquidität maximal zusammenhalten“, begründete der Fraport-Chef die Entscheidung. Er könne heute auch noch nicht sagen, ob und in welcher Höhe das Unternehmen Dividende für 2020 zahlen werde.

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