Musikkaufhaus Virgin Megastore macht pleite

Ein Virgin Megastore in Marseille. Das Unternehmen soll am Mittwoch seine Insolvenz erklären.
Paris Die französische Buch- und Musikkette Virgin Megastore ist pleite. Am Mittwoch werde man die Insolvenz offiziell verkünden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das zuständige Gericht entscheide dann, ob die 26 Filialen geschlossen oder restrukturiert würden.
Ein vom Gericht eingesetzter Insolvenzverwalter soll nun binnen vier bis sechs Monaten eine Lösung für den strauchelnden Konzern finden, dessen 26 Filialen unter rückläufigen CD-Verkäufen und versäumten Investitionen in digitale Expensionsfelder leiden. "Eine Reihe von Problemen hat sich angesammelt", räumte eine Firmensprecherin ein. Zuvor hatten Firmenvertreter zwei Tage lang mit den rund 1.000 Beschäftigten getagt, auch der Hauptanteilseigner Butler Capital Partners wurde hinzugezogen.
Die Virgin-Insolvenz verdeutlicht nach Einschätzung von Experten die Dringlichkeit neuer Konzepte für die Musikbranche im digitalen Zeitalter. Die Kette ist in den vergangenen vier Jahren nicht aus den roten Zahlen gekommen und konnte zuletzt ihre 1000 Mitarbeiter kaum noch bezahlen.
Der Sprecherin zufolge hat Virgin Megastore seit drei Monaten keine Miete mehr bezahlt, weitergehende Angaben zur Schuldenlage wollte sie nicht machen. Von der Pleite ist auch das bekannteste Virgin-Flaggschiff am berühmten Pariser Champs-Élysées betroffen.
Virgin Megastore gehört mehrheitlich dem Finanzinvestor Butler Capital Partners, der das Unternehmen 2007 von Lagardere kaufte, die die Kette wiederum von Gründer Richard Branson 2001 übernommen hatten. Branson hat unter anderem auch das Musiklabel Virgin Records sowie die gleichnamigen Radiosender in die Welt gerufen.
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