Coronavirus Moderna-Impfstoff zeigt wohl gute Wirksamkeit gegen Delta-Variante

Als weniger wirksam erwies sich der Moderna-Impfstoff im Laborversuch gegen die Beta-Variante.
Frankfurt Der Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna hat im Laborversuch eine vergleichsweise gute neutralisierende Wirkung gegen die zuerst in Indien aufgetretene ansteckendere Delta-Variante gezeigt. Wie Moderna am Dienstag mitteilte, wurde in Neutralisationsstudien im Labor die Wirksamkeit gegen verschiedene Varianten getestet.
Darunter waren die zuerst in Südafrika identifizierte Beta-Variante (B.1.351), verschiedene Linien der Delta-Variante B.1.617 sowie die zuerst in Nigeria identifizierte Eta-Variante B.1.525 und die beiden zuerst in Uganda beziehungsweise Angola bekannt gewordenen Varianten A.23.1 and A.VOI.V2. Die Moderna-Aktie stieg daraufhin um sieben Prozent auf ein Rekordhoch von über 238 Dollar.
Im Vergleich zum Wildtypen aus Wuhan zeige sich eine geringfügige Reduktion der neutralisierenden Antikörperwirkung in Bezug auf die Delta-Variante, teilte das Unternehmen mit. Das deutet auf eine vergleichsweise gute Wirksamkeit des Impfstoffs gegen diese Variante hin.
Der Schutz des Moderna-Wirkstoffs vor einer Infektion mit dem ursprünglichen Virus liegt bei mehr als 90 Prozent. Wie hoch der prozentuale Schutz des Impfstoffs gegen eine Infektion mit der Delta-Variante ist, lässt sich anhand der Laborversuche aber nicht sagen. Dazu müssen Daten aus klinischen Studien ausgewertet werden.
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Die Delta-Variante ist auf dem Weg, die dominierende Virusvariante in vielen Ländern zu werden – darunter auch Deutschland. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, schätzt, dass der Anteil der Delta-Variante in Deutschland bereits bei 50 Prozent liegt. Vor allem Menschen, die gar nicht oder noch nicht vollständig gegen das Virus geimpft sind, gelten als gefährdet.
Moderna wirkt schlechter gegen Beta-Variante
„Diese neuen Daten sind ermutigend und bestärken uns in unserer Zuversicht, dass der Covid-19-Impfstoff von Moderna auch gegen neu entdeckte Varianten schützt“, sagte Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna.
Weniger wirksam erwies er sich im Laborversuch gegen die Beta-Variante, die zuerst in Südafrika entdeckt wurde. Das war jedoch bereits bekannt. Auch gegen die in Angola zuerst aufgetretene Variante A.VOI.V2 war die neutralisierende Wirkung deutlich geringer. Von der Weltgesundheitsorganisation wird diese Variante derzeit aber nicht als besorgniserregende („Variant of Concern“) oder zu beobachtende Variante („Variant of Interest“) eingestuft.
Der Moderna-Impfstoff basiert wie der von Biontech auf der neuen mRNA-Botenstoff-Technologie. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer hatte vergangene Woche in einer Untersuchung in Israel eine hohe Wirksamkeit gegen die Delta-Variante des Coronavirus bewiesen. Laut Pfizer zeigten die bisher gesammelten Daten in dem Land, dass ein 90-prozentiger Schutz vor schweren Covid-19-Erkrankungen bei Geimpften besteht.
Damit wurden frühere Studien aus Großbritannien bestätigt. Die britische Gesundheitsbehörde Public Health England hatte 14.000 Infektionsfälle mit der Delta-Variante untersucht und meldet einen 96-prozentigen Schutz vor einer schweren, mit einer Krankenhauseinweisung verbundenen Erkrankung.
Eine ähnlich hohe Schutzwirkung von 92 Prozent bei der Delta-Variante zeigt nach Angaben der Behörde auch das Vakzin von Astra-Zeneca. In anderen Studien wurde dessen Wirksamkeit nur mit 72 Prozent beziffert, was immer noch als ausreichender Wert gilt.
Mehr: Biontech-Impfstoff wirkt auch gegen Delta-Variante stark
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