Museen im Lockdown: Dresdener-Museumschefin Marion Ackermann: „Die Autonomie der Kunst steht infrage“

„Auch ein Museum verändert sich in der Pandemie. Wir können nicht nur unser Programm abspielen“, sagt die Generaldirektorin der Staatlichen Museen Dresden.
Düsseldorf. Marion Ackermann ist Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und damit womöglich Deutschlands einflussreichste Museumsleiterin. So schwer die vergangenen Monate im Lockdown und nach dem Diamantenraub im historischen Grünen Gewölbe auch waren, so leidenschaftlich steht sie für ihre Ideen ein.
Das Jahresmotto ihrer 15 Häuser, „Einsamkeit und Empathie“, spiegelt sich genauso in den für das laufende Jahr geplanten Ausstellungen wie in einer Postkartenaktion der Mitarbeiter. Dabei verschickten die Beschäftigten Karten mit beliebten Motiven aus den SKD-Museen als Aufmunterung an die Bewohner in Dresdener Altersheimen.
Marion Ackermann sagt: „Die überall zu beobachtende Solidarität der Menschen während der Pandemie ist doch ein so schönes Signal. Das wollten wir mit unserer Aktion verstärken.“
Frau Ackermann, seit Monaten sind auch die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wegen des Lockdowns geschlossen. Wie fühlt sich das für Sie an?
Marion Ackermann: Es ist für mich eine Zeit der zwei Geschwindigkeiten. Da ist einerseits der erzwungene Stillstand. Andererseits empfinde ich eine unglaubliche Beschleunigung, und zwar mit Blick auf die Vielzahl der aufgeladenen gesellschaftlichen Debatten.





