Pop-up für zeitgenössische Kunst: Temporär zeigen, was in Berliner Galerien fehlt
Berlin. Unter dem leicht beliebig klingenden Titel „Suite“ wird im Rahmen der „Berlin Art Week“ (11. bis 15.9.2024) eine attraktive Neuigkeit angekündigt. Ein anonymer Kunstfreund und -sammler stellt zwei Etagen seines vierstöckigen Privathauses für eine Pop-up-Verkaufsausstellung zur Verfügung.
Die Idee dazu hatte Felix von Boehm, Chef von Art/Beats, eine höchst erfolgreiche Firma für Dienstleistungen aller Art im Kunstbetrieb. Sie bietet Werbecampagnen, kuratorische Hilfe und Podcasts für Museen, Galerien und Künstler an. Die Liste der Kunden ist imposant.
Von Boehm lud vier hochkarätige, weltweit agierende Galerien zum Mitmachen ein: Ropac, Pace, Mariane Ibrahim und Mendes Wood DM. Alle waren „Feuer und Flamme“, sagt von Boehm , „und präsentieren nun je eine Künstlerin oder einen Künstler in dem Privathaus“.
Arne Ehmann von der Galerie Ropac erklärte, „wir wollten unbedingt in Berlin Präsenz zeigen“, und schickte ein 18-minütiges Video von Valie Export, das den Titel „Syntagma“ trägt und ein gutes Beispiel für Exports „Multiple Body Theory“ ist. Die Künstlerin liegt längs auf einer Treppe, formt mit den Händen Figuren und nimmt die Präsentation des weiblichen Körpers in Medien und Werbung aufs Korn.
Die Pace Gallery, die seit Kurzem ein Büro in Berlin betreibt, um die Kontakte zu ihren hier lebenden Künstlern zu intensivieren, erklärt die Begeisterung für dieses Projekt damit, „dass wir unsere Künstler in Berlin bekannt machen wollen“. Sie wird die Berlinerinnen und Berlin-Besucher mit der Arbeit des chinesischen Künstler Qiu Xiaofei bekannt machen.

Mit ungewöhnlichen Arbeiten – montiert aus getragenen Textilien – der Brasilianerin Sonia Gomes beteiligt sich die Galerie Mendes Wood DM an der Schau. Und Mariane Ibrahim schickte ebenfalls Textilarbeiten von der deutsch-ghanaischen Künstlerin Zohra Opoku. Ein spannendes, für die Beteiligten sicher kostspieliges Projekt für fünf Tage.
„Suite“ in der Privatsammlung im Caroline-Humboldt Weg 32 in Berlin-Mitte: 11. bis 15. September

„Berlin Art Week“: Über 300 Veranstaltung präsentieren mehr als 100 Akteurinnen und Akteure den aktuellen Stand der zeitgenössischen Kunst von 11. bis 15. September





