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Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2020Das sind die zehn besten Wirtschaftsbücher des Jahres

Zum 14. Mal vergeben das Handelsblatt, die Frankfurter Buchmesse und Goldman Sachs den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis. Diese Bücher stehen auf der Shortlist.Regina Krieger 28.08.2020 - 08:13 Uhr

Trotz oder gerade wegen Corona: Die Einreichungen für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis spiegelten auch in diesem Jahr eine große Diskussionsbandbreite.

Foto: ddp / United Archives

Düsseldorf. Aktuelle Bücher, wegweisende Bücher, tiefgründige, analytische, zum Nachdenken anregende und Debatten stimulierende, jedes für sich ein Juwel – in diesem Jahr ist die Produktion von Wirtschaftsbüchern besonders ergiebig und von hoher Qualität gewesen. Und das trotz – oder gerade wegen – der Pandemie.

Schnell haben Ökonomen und Autoren reagiert und versucht, die Folgen und Verwerfungen zu analysieren, ob für die Wirtschaft, die Politik oder die Gesellschaft. Es kamen zwar wegen der Einschränkungen durch Covid-19 weniger Titel auf den Markt, auch waren im Frühjahr lange die Buchhandlungen geschlossen, doch andererseits hatten alle auch mehr Zeit zum Lesen.

Die zahlreichen Einreichungen für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis spiegeln die Bandbreite der Diskussion. Zehn der Bücher sind nun auf der Shortlist, eines davon wird den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2020 gewinnen, der in diesem Jahr zum 14. Mal vergeben wird. Den Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, loben das Handelsblatt, die Frankfurter Buchmesse und Goldman Sachs aus.

Eine hochkarätige Jury wählt aus den Titeln der Shortlist das beste Wirtschaftsbuch des Jahres. Die Preisverleihung findet am 15. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt, angepasst an alle Abstands- und Hygienevorschriften.

„Wir wollen hier ein Zeichen der Kontinuität setzen. Die neuen Unfreiheiten des Lebens, von Mundschutz bis Umarmungsverbot, werden durch die nach wie vor gelebten Freiheiten der Autoren erträglicher“, sagt der Juryvorsitzende Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor des Handelsblatts.

Der Preis
Die Initiatoren
Die Preisverleihung

Natürlich ist in diesem Jahr die Zahl der Bücher groß, in denen es um die Pandemie und ihre Folgen geht; zu groß sind die Verwerfungen für die Wirtschaft, zu wenig wissen wir über das Virus und die Zeit, bis ein Impfstoff gefunden ist, bis Normalität zurückkehrt – oder auch nicht.

Wie verändert die Krise die Gesellschaft und auch unser Denken und Handeln? Wie retten wir unsere Wirtschaft? Das sind die Fragen der Autoren. Müssen wir ganz neu denken – vielleicht an eine neue Aufklärung? Viele begreifen die Krise als Chance, um einen Kompass zu finden in der globalen Welt, in der nicht nur die Lieferketten plötzlich unterbrochen wurden, sondern es auch zu Verwerfungen zwischen Nationen und Kontinenten kommt. 

Sechs Überlebensfragen und wie wir sie besser lösen können. Penguin, München 2020, 560 Seiten, 26 Euro

Foto: Handelsblatt

Wirtschaft und Gesellschaft nach der Corona-Krise. Berlin Verlag, Berlin 2020, 224 Seiten, 22 Euro

Foto: Handelsblatt

Der Weg aus der Corona-Krise. Aufbau, Berlin 2020, 277 Seiten, 18 Euro

Foto: Handelsblatt

Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet. DVA, München 2020, 496 Seiten, 26 Euro

Foto: Handelsblatt

Politik und Staat müssen sich ändern. 64 Abgeordnete & Experten fangen bei sich selbst an. FBV, München 2020, 320 Seiten, 24,99 Euro

Foto: Handelsblatt

Wie eine Krise die Gesellschaft, unser Denken und unser Handeln verändert. Econ, Berlin 2020, 144 Seiten, 15 Euro

Foto: Handelsblatt

Die überraschende Geschichte, wie wir mit weniger Ressourcen zu mehr Wachstum gekommen sind und wie wir jetzt unseren Planeten retten. DVA, München 2020, 384 Seiten, 26 Euro

Foto: Handelsblatt

Wie es jetzt weitergeht. Murmann, Hamburg 2020, 180 Seiten, 20 Euro

Foto: Handelsblatt

Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. Suhrkamp, Berlin 2019, 305 Seiten, 18 Euro

Foto: Handelsblatt

Wie Geschichten die Wirtschaft beeinflussen – ein revolutionärer Erklärungsansatz. Plassen, Kulmbach 2020, 480 Seiten, 29,99 Euro

Foto: Handelsblatt

Und wie sieht es in Deutschland aus? Es geht nicht so weiter wie bisher, darin besteht Konsens. Aber wie soll der Staat der Zukunft aussehen, die Gesellschaft, die Wirtschaft? Was kann die Politik tun? Wie viel Staat, wie viel Individualismus wird es in Zukunft geben? Und was werden die Folgen der Milliarden-Hilfspakete und der Schuldenberge sein?

Perfekte Lösungen haben die Autoren der Shortlist-Titel nicht. Aber sie helfen durch ihre Analysen und präzisen Vorschläge, klarer zu sehen und nach der Lektüre besser urteilen zu können.

Verwandte Themen Goldman Sachs Coronavirus Deutschland

Es gibt natürlich nicht nur Corona als großes Thema der Gegenwart. Ungleichheit, Armut, Migration, freier Handel, Wirtschaftswachstum und Klimaschutz sind ebenso wichtig wie die Frage, wie wir mit dem Riesenreich China umgehen, über dessen Ideologie und Strategie kühne Theorien kursieren.

Welches Narrativ erzählt die Wirtschaft? Ein gemeinsames Leitmotiv haben die zehn Finalisten, unter ihnen auch Wirtschaftsnobelpreisträger: die Überzeugung, dass gute Ökonomie der Weg ist, um in der Krise brauchbare Lösungen zu finden.

Mehr: Die Rolle des Staates könnte sich nach der Krise verändern

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