Versicherungsschäden Hurrikan „Ida“ könnte zu den zehn teuersten Wirbelstürmen zählen

Es wird noch lange dauern, bis die Schäden in Louisiana beseitigt sind.
Frankfurt Im US-Bundesstaat Louisiana kämpfen die Menschen mit den Nachwirkungen des Hurrikans „Ida“. Am Sonntag hatte dieser die Küste südwestlich von New Orleans getroffen. Infolge der Sturmschäden kam es großflächig zu Stromausfällen. Laut Medienberichten könnte es noch einige Zeit dauern, bis die Versorgung wieder sichergestellt ist.
Experten geben nun erste vorsichtige Schätzungen zu den Kosten der Versicherer ab. So geht die Katastrophenmodellierungsfirma Karen Clark & Company von einem versicherten Schaden von etwa 18 Milliarden Dollar aus, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch berichtet. 40 Millionen Dollar könnten demnach auf Schäden in der Karibik entfallen, der Großteil aber auf die USA.
Analyst Will Hardcastle von der Schweizer Großbank UBS nannte zuvor eine Größenordnung von 20 Milliarden Dollar. „Ida“ wäre dann einer der zehn teuersten Hurrikans für die Versicherer und Rückversicherer. Auch die Ratingagentur Fitch bezifferte den potenziellen Schaden für die Industrie auf 15 bis 25 Milliarden Dollar.
Die Versicherungskonzerne selbst geben sich bei solchen Events meist zunächst zurückhaltend und schauen sich den Schadenverlauf erst genauer an, bevor sie Schätzungen zur Schadenhöhe abgeben. Ein Sprecher des Rückversicherers Munich Re betonte am Mittwoch, dass es hierfür noch zu früh sei.
Schäden werden Ergebnisse belasten
Sowohl die UBS als auch Fitch gehen davon aus, dass die Schäden zwar die Ergebnisse der Versicherungsindustrie belasten werden, nicht aber deren Kapitalausstattung. Die größten Auswirkungen erwartet die UBS bei Swiss Re und Lancashire, die deutschen Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück dürften dagegen am wenigsten betroffen sein.
2021 könnte nach Einschätzung von UBS-Analyst Hardcastle allerdings das fünfte Jahr in Folge werden, in dem die tatsächlichen Schäden die Naturkatastrophen-Budgets der Rückversicherer überschreiten. Das dürfte die Debatte intensivieren, ob die Auswirkungen des Klimawandels noch angemessen eingepreist sind.
Gleichwohl, so Fitch, dürften die versicherten Schäden bei Hurrikan „Ida“ deutlich geringer ausfallen als bei Hurrikan „Katrina“ im Jahr 2005.
Der Ratingagentur zufolge lagen die Schäden damals bei 65 Milliarden Dollar. Dennoch werde „Ida“ wohl teurer als der Wintersturm „Uri“ (15 Milliarden Dollar), der im Februar den US-Bundesstaat Texas getroffen hatte, und als Hurrikan „Laura“ (10 Milliarden Dollar), das teuerste versicherte Katastrophenereignis im Jahr 2020.
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