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Gastkommentar – Homo oeconomicusUkrainekrieg und Energiekrise: Europa steht vor großen Problemen

Während der Coronakrise kochten im Hintergrund geopolitische Machtkämpfe hoch. Die gegenwärtigen Krisen könnten Europas Wirtschaft und Politik an ihre Grenzen bringen, fürchtet Lena Sellgren. 09.03.2022 - 09:23 Uhr Artikel anhören

Nach den Sanktionen des Westens könnte Europa kurzfristig mit einer schwierigen Energiekrise konfrontiert werden, wenn Russland als Vergeltung die Gas- und Öllieferungen unterbricht.

Foto: dpa

Europa stand schon während der Pandemie vor akuten Herausforderungen an mehreren Fronten: der rasanten Ausbreitung eines gefährlichen Virus, den ins Stocken geratenen Versorgungsketten, einem Mangel an Zwischenprodukten und Transportverzögerungen.

Doch ein Krieg in Europa war unvorstellbar. Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben uns leider eines Besseren belehrt. Wir sind heute mit einer Realität konfrontiert, von der die führenden Politiker Europas dachten, sie komme nur noch in den Geschichtsbüchern vor.

Nach dem Ausbruch des Coronavirus haben die Zentralbanken erhebliche Maßnahmen ergriffen, um den Zugang zu Krediten und Liquidität zu erleichtern. Die Politiker schalteten in den Krisenmodus, um Unternehmen und Haushalte zu unterstützen, und der Strukturwandel wurde auf Eis gelegt.

Währenddessen kochten im Hintergrund geopolitische Machtkämpfe hoch. In einer meiner Kolumnen im vergangenen Jahr stellte ich die Frage, was die nächste Krise sein würde, und wies auf die einzige Lektion hin, die uns die Geschichte zu lehren scheint – dass sich Krisen immer wiederholen werden. Heutzutage scheint es keine Atempause mehr zu geben.

Gerade als die Pandemie abzuklingen begann, griff Russland ein Nachbarland an und löste damit eine neue Periode von Chaos und Leid aus. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine wurde von den Führern der Demokratien der Welt verurteilt. Niemand weiß, wie weit der russische Präsident Wladimir Putin zu gehen bereit ist. Die Europäer werden auf düstere Weise daran erinnert, dass wir in einer unsicheren und zunehmend polarisierten Welt leben.

Europa vor Energiekrise

Russlands Krieg in der Ukraine könnte zu einer geopolitischen Konfrontation eskalieren, die die gesamte Weltwirtschaft in Aufruhr versetzt. Diese neue Krise kommt zu einer Zeit ohnehin sehr hoher Unsicherheit, in der die Zentralbanken beginnen, ihre Geldpolitik zu normalisieren, und die Regierungen, ihre Finanzpolitik von Notmaßnahmen auf strukturelle Veränderungen umzustellen.

Lena Sellgren ist Chefvolkswirtin von Business Sweden.

Foto: Business Sweden

Die Gefahr, dass politische Fehler gemacht werden, ist groß, und der Krieg in der Ukraine macht die Sache sicher nicht einfacher.

Nach den beispiellosen Sanktionen des Westens könnte Europa kurzfristig mit einer schwierigen Energiekrise konfrontiert werden, wenn Russland als Vergeltung die Gas- und Öllieferungen unterbricht. Dies wird die Produktion beeinträchtigen und zu höheren Energiepreisen führen, die wiederum die Inflation anheizen und damit der Wirtschaft wirklich schaden.

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Die Aussichten sind leider düster. Um es gelinde auszudrücken: Das Jahr 2022 hätte viel besser beginnen können. Es liegen dunkle Zeiten vor uns, denn Europa steht gleichzeitig vor der größten sicherheitspolitischen Bedrohung seit Jahrzehnten und vor einer aufkeimenden Energiekrise.

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