Interpol-Abzocke: Ein Youtuber rächt deutsche Opfer des Online-Betrugs


In der wöchentlichen Kolumne schreiben Handelsblatt-Korrespondenten im Wechsel über Innovations- und Wirtschaftstrends in Asien.
Bedrohlich klingende Anrufe haben im vergangenen Jahr deutschlandweit für Unruhe gesorgt: „Guten Tag, hier ist Interpol“, ist auf der Bandansage auf Englisch zu hören, die Kriminelle ihren Opfern vorspielten. „Ihre Identität wird für betrügerische Zwecke missbraucht. Für mehr Informationen drücken Sie bitte die Eins.“ Wer der Aufforderung folgte, setzte damit eine Betrugsmaschine in Gang, die im schlimmsten Fall sehr teuer werden konnte.
Vermeintliche Polizisten, die sich wahlweise als Europol-, Interpol- oder Bundespolizeibeamte ausgaben, forderten am anderen Ende der Telefonleitung die Angerufenen dazu auf, ihr Konto leer zu räumen, um das Geld angeblich in Sicherheit zu bringen, etwa in Form von Bitcoins.
In Wirklichkeit schickten sie es unwissend an die Täter. Allein in Deutschland sind mehrere Fälle dokumentiert, in denen ausgetrickste Personen so Zehntausende Euro verloren haben.
Inzwischen ist klar, wer hinter der Betrugsmasche steckt: Verantwortlich – zumindest für einen Teil der Fälle – ist Ermittlern zufolge ein Callcenter in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi, von dem aus weltweiter Telefonbetrug begangen wurde. Das teilte Mitte November das Bundeskriminalamt in Österreich mit – ein Land, das ebenfalls im Visier der Kriminellen stand.





