Prüfer Kolumne: Wenn mich ein Roboter ersetzt
In China gibt es einen Roboter-Boom. Davon durfte ich in der „Süddeutschen Zeitung“ lesen. Dort gibt es ein Start-up namens Unitree, das einen humanoiden Roboter namens H1 entwickelt hat. Der H1 kann laufen, joggen und sogar tanzen. Inzwischen gibt es eine Menge Unternehmen, die solche Roboter vermieten, etwa für Messeauftritte oder Werbespots.
Ein Roboter-Tag kostet zwischen 1800 und 8000 Euro. Das entspricht einem Stundenlohn von bis zu 1000 Euro für so einen Roboter. Ich finde, dafür dass Roboter als billige Arbeitskräfte die Menschen ersetzen sollen, ist das ganz schön teuer.
Die Roboter müssen bei diesen Auftritten nur ein bisschen tanzen oder mit den Armen winken – das genügt. Ich persönlich würde für einen Stundenlohn von 1000 Euro noch ganz andere Sachen machen. Allerdings kann so ein H1 bislang auch noch nicht viel mehr, als ein bisschen zu tanzen. Aber das scheint kein Problem zu sein.
Während man als Mensch schon dadurch sehr beansprucht wird, dass man jahrzehntelang in die Schule gehen und studieren muss, um einen einigermaßen gut bezahlten Job zu bekommen, muss man als Roboter einfach nur da sein – und schon geht es los.
Ich bin mir nicht sicher, ob das Verhältnis Roboter-Mensch noch lange so entspannt bleiben wird wie bislang. Wie soll man damit umgehen, wenn der Roboterkollege neben einem nur ein bisschen von einem Bein aufs andere hüpft und damit schon komplett absahnt, während man selbst die ganze Arbeit machen muss? Ich dachte eigentlich, das wäre einmal andersherum geplant gewesen. Die Roboter sollten schuften, und wir sollten tanzen.
Auch Tesla will Roboter auf den Markt bringen
In China werden die Roboter vor allem deshalb so gelobt, weil sie einmal in der Altenpflege eingesetzt werden sollen. Ich weiß nicht, ob das bei diesen Stundenlöhnen machbar ist. In der Altenpflege muss man auch vieles tun, was manchen schwerfällt. Ich weiß nicht, ob man so einen Roboter dazu überreden kann. Wer kann ihnen erklären, dass es für alte Menschen nicht reicht, ihnen zuzuwinken?
Bei dem ganzen Hype um die chinesischen Roboter gerät fast in Vergessenheit, dass es ja auch ein amerikanisches Konkurrenzmodell gibt – den humanoiden Roboter Optimus von Tesla, den Elon Musk auf den Markt bringen will. Musk hat angekündigt, noch dieses Jahr 5000 Roboter zu produzieren.
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Nun hat Elon Musk nicht nur das Problem, dass seine Verkaufszahlen bei Autos in den Keller gegangen sind und der Aktienkurs eingebrochen ist. Die Marke Tesla ist auch sehr unbeliebt geworden. Es waren ja vor allem ökologisch bewusste Menschen, die bislang einen Tesla gekauft haben. Aber nun, da Musk so eine Art Horrorclown in der Politik geworden ist, fühlen sich viele Menschen nicht mehr wohl mit solchen Autos. Wenn man schon Hemmungen hat, ein Auto von Elon Musk zu kaufen – wie soll das dann erst mit einem Roboter funktionieren? Wahrscheinlich würde man so einem Mechano-Musk nicht einmal einen Auftritt in einem Baumarkt zutrauen.
