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AltersvorsorgeDie Lindner-Rente darf nicht sterben

Die Geister scheiden sich am früheren Finanzminister Christian Lindner. Er hat aber allen, die privat vorsorgen wollen, ein Geschenk hinterlassen. Ein Kommentar.Markus Hinterberger 15.11.2024 - 15:17 Uhr
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Ex-Finanzminister Christian Lindner hat eine Reform der geförderten privaten Altersvorsorge angestoßen, die eine neue Regierung umsetzen sollte. Foto: IMAGO/Political-Moments

Viel ist in den vergangenen Tagen über das politische Erbe des ehemaligen Bundesfinanzministers Christian Lindner geschrieben worden. Das Altersvorsorge-Depot – von manchen in Anlehnung an die Riester-Rente auch Lindner-Rente genannt – ist dabei zu wenig in die Schlagzeilen geraten. Wahrscheinlich, weil die geförderte private Altersvorsorge der breiten Öffentlichkeit erst zu einem Zeitpunkt bekannt wurde, als die Ampelkoalition schon so zerrüttet war, dass viele nur noch auf den entscheidenden Knall warteten.

Dabei hätte die Idee eine viel größere Resonanz verdient. Denn das Altersvorsorge-Depot hat das Zeug, die private Vorsorge von Millionen Menschen in diesem Land wirklich voranzubringen. Der Plan in Kürze: Für jeden Euro, den die Bürger selbst einzahlen, soll der Staat 20 Cent dazugeben – bis zu einem jährlichen Eigenbetrag von maximal 3000 Euro, mindestens aber 120 Euro pro Jahr. Das heißt: Maximal 600 Euro pro Jahr gibt es vom Staat obendrauf.

Im Gegensatz zur Riester-Rente, bei der alle Produkte die eingezahlten Beiträge garantieren müssen, enthält das Altersvorsorge-Depot auch Produkte ohne Garantie. Dies können auch ETF-Sparpläne sein. Diese ermöglichen es, kostengünstig und breit gestreut in ein weltweites Aktienportfolio zu investieren. In den vergangenen Jahrzehnten wären mit solchen Produkten durchschnittliche jährliche Renditen von sechs bis acht Prozent möglich gewesen, und es spricht wenig dagegen, dass diese Renditen auch in den kommenden Jahrzehnten erzielt werden können.

Das wäre im Vergleich zu dem was aktuell als Riesterrente am Markt ist, tatsächlich ein, O-Ton Lindner, „Gamechanger“ und ein Geschenk für alle, die noch mindesten 15 Jahre vor dem Renteneintritt stehen und noch rentierlich vorsorgen wollen. Es ist unter Finanzwissenschaftlern und Finanzplanern längst Folklore, dass nach spätestens 15 Jahren in einem breit diversifizierten Aktiendepot Verluste praktisch ausgeschlossen sind.

Wer auch immer am 23. Februar die Wahl für sich entscheidet, sollte sich diese Idee aneignen und sie mit den richtigen Produkten umsetzen. Das würde viele Menschen ermutigen, ihre Vorsorge selbst in die Hand zu nehmen, Aktieninvestments aus der Nische herausholen und sie zu dem machen, was sie in vielen Ländern bereits sind, ein fester Bestandteil der Vorsorge fürs Alter.

Selten war es für eine neue Regierung so leicht, sich ein Denkmal zu setzen. Das Vorsorgedepot muss ja nicht unbedingt als „Lindner Rente“ in die Historie eingehen. Wobei: Ehre, wem Ehre gebührt.

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