Kommentar: Elon Musk führt die Mobilfunker vor

Mobilfunk und Breitband sind die Grundlage unserer digitalen Welt. Ein vernetztes Leben und Wirtschaften ist ohne sie nicht denkbar. Trotz der Milliarden, die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica jährlich in die Netze investieren, sind Funklöcher in Deutschland und Europa ein Dauerproblem. Ausgerechnet Elon Musk bietet mit seinem Raketenunternehmen SpaceX eine innovative Lösung – und setzt damit ein Zeichen in der Branche.
SpaceX hat mehr als 7000 Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn. Sie sorgen für eine stabile Internetverbindung. Bisher brauchten die Nutzer dafür spezielle Antennen. Diese Hürde haben Musk und sein Team nun überwunden. Nach ersten Tests soll es bald einen Regelbetrieb geben, bei dem handelsübliche Smartphones das Satelliteninternet nutzen können.
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Statt auf aufwendig verlegte Kabel und mühsam errichtete Mobilfunkmasten setzen Musk und sein Team auf Raumfahrttechnik. Satelliten werden kurzerhand zu fliegenden Mobilfunkmasten umfunktioniert.
Mit Italien verhandelt Musks Team bereits über einen umfassenden Vertrag. Das Satelliteninternet könnte künftig nicht nur die Bürger in abgelegenen Regionen des Landes mit mobilem Internet versorgen, sondern auch das italienische Militär auf seinen Fahrten im Mittelmeer.
In den USA ist die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, der erste Starlink-Partner. Die ersten Kunden können die Technologie beispielsweise für den Versand von SMS nutzen. In der Ukraine hat der Netzbetreiber Kyivstar kürzlich einen ähnlichen Vertrag abgeschlossen.
Was aber macht Musk so erfolgreich? Es ist sein unkonventioneller Ansatz, der die Schwächen der etablierten Telekommunikationsunternehmen aufdeckt. Die Branche ist in ihrer Vorstellung gefangen, einfach die bestehenden Netze zu modernisieren.
Natürlich kann Starlink heute noch keinen Mobilfunkmast der 5. Generation ersetzen. In ein paar Jahren könnte das anders sein. Vor allem aber zeigt Musk einen Weg auf, wie Funklöcher für immer der Vergangenheit angehören könnten.
Elon Musk zeigt mit Starlink, wie Mobilfunk und Breitband der Zukunft aussehen könnten: grenzenlos, flexibel und unabhängig von geografischen Grenzen. Für die Telekommunikationsriesen ist das ein Weckruf. Noch setzt Musk auf Partnerschaften mit Anbietern wie T-Mobile oder Kyivstar.
Doch in Zukunft könnte er versuchen, Starlink selbst zu einem globalen Netzbetreiber auszubauen. Musks Satelliteninternet beweist, dass echte Innovation nicht auf der Erde endet, sondern im Orbit weitergeht.
Erstpublikation: 07.01.2025, 14:54 Uhr.