Kommentar: Es bleibt bei einem Wahlkampf der Nebensächlichkeiten

Den Kandidaten von Union, Grünen und SPD fehlt es an konkreten Forderungen.
Wahlkampfzeiten sollten eigentlich so etwas wie Festspiele der Demokratie sein. Was der geneigte Bürger allerdings bislang erleben darf, geht eher in Richtung Bagatelle. Der Wahlkampf dreht sich um alles, nur nicht um das Wichtige. Die größte News bei den Grünen war, dass Annalena Baerbock wahrscheinlich auch noch bei ihrem Co-Vorsitzenden Robert Habeck abgeschrieben hat. Dann entschuldigte sie sich für die Verwendung des N-Wortes in einem Interview.
Der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet behauptete fälschlicherweise, die Zahl des Kompromisses beim Kohleausstieg sei von Naturschutzorganisationen abgesegnet, und SPD-Mann Olaf Scholz beherzigt seinen Ansatz, nur nicht aufzufallen, und verfolgt nur ein Mantra: Ich bin die bessere Angela Merkel.
Und dann gab es dann doch noch ein Thema, dass dem Wahlkampf eine gewisse Ernsthaftigkeit verlieh. Die Hochwasserkatastrophe sorgte dafür, dass sich die Politiker der grausamen Realität stellen mussten. Krisenmanagement war angesagt, der oberflächliche Wahlkampf trat in den Hintergrund. Dass Laschet unpassend lachte, als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Trauer kundtat, überdeckte dann aber doch vieles.





