Kommentar: Wenn es darauf ankommt, stößt die AfD an ihre Grenzen


Von den Oberbürgermeister-Stichwahlen in Nordrhein-Westfalen kann man eines lernen: In Umfragen und im politischen Alltag mag die AfD zunehmend an Boden gewinnen – wenn es jedoch um die Besetzung realer Machtpositionen in den Rathäusern geht, setzen viele Wählerinnen und Wähler doch auf die Parteien der Mitte. Keiner der AfD-Kandidaten konnte sich in den umfragestärksten Städten in den Stichwahlen durchsetzen.
Beispiele: Gelsenkirchen und Duisburg. Dort hatten die AfD-Kandidaten eine reelle Chance, in die Rathäuser als Oberbürgermeister einzuziehen. Schließlich gilt das Ruhrgebiet als Region, in der die Enttäuschung über die etablierte Politik tief sitzt und Protestparteien überdurchschnittlich erfolgreich sind.
Nach dem ersten Wahlgang waren sich die politischen Beobachter einig, dass die AfD sich nun auch im Westen und vor allem im Ruhrgebiet festgesetzt hat. Doch am Ende entschieden sich die Bürgerinnen und Bürger für die beiden Volksparteien CDU und SPD.
Andrea Henze (SPD) gewann in Gelsenkirchen deutlich, Amtsinhaber Sören Link in Duisburg geradezu triumphal. Woran liegt das? Zum einen an den Kandidaten selbst: Lokalpolitik lebt von Persönlichkeiten und ihrer Verankerung in der Stadt. Hier hatten die Vertreter der SPD schlichtweg einen Vorsprung. Bei der letzten Kommunalwahl war die AfD kaum in Erscheinung getreten.





