Morning Briefing: Nebel schwebt nicht nur in den Baumkronen, sondern auch über den Prognosen
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
am zweiten Weihnachtstag habe ich mal wieder erlebt, was ich mangels eines besseren Begriffs gerne das „Deutschland-Gefühl“ nenne: Eine lange Autobahnfahrt zurück von der Verwandtschaft. Die Namen der Mittelgebirge wechseln, die Aussicht bleibt gleich: winterkahle Wälder, die Stämme schwarz vor Nässe. In den Baumkronen hängen Nebelfetzen. Windräder rühren durchs Dezemberzwielicht, an den Ausfahrten leuchten die Pylone der Autohöfe. Und im Radio markiert das „Biep-Biep-Bieeep“ des Deutschlandfunks die verrinnenden Stunden.
Kennen Sie diese Stimmung? Und falls ja, haben Sie dafür einen treffenderen Namen? Dann lassen sie ihn mich gerne wissen!
Ein passender Name fehlt auch noch für die seltsam zwiespältige Stimmung, die kurz vor dem Jahreswechsel in Wirtschaft und Politik herrscht: Die Kaste der Pandemie-Expertinnen und -Experten warnt unisono vor der gewaltigen Omikron-Welle, die Deutschland innerhalb der kommenden Wochen überrollen werde.
In heroischer Selbstlosigkeit forderte der Deutsche Lehrerverband am gestrigen Sonntag erneut, dass die Politik nicht um jeden Preis am Präsenzunterricht festhalten dürfe und brachte stattdessen gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland einen „kurzen, harten Lockdown“ der Schulen ins Gespräch.





