Morning Briefing Plus – Die Woche: Mehr Optimismus wagen – Der Rückblick des Chefredakteurs


Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
Willkommen zurück zu unserem Blick auf die wichtigsten Ereignisse der Woche. Bis spät in die Nacht hatte die zerstrittene Koalition am Sonntag verhandelt − dann einigte sich die Ampel auf eine Kindergrundsicherung light. Damit war der Weg frei für das Wachstumschancengesetz von Christian Lindner, und die Koalition konnte bei der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg wieder wunderbare Bilder produzieren.

Noch vor wenigen Wochen vermittelte die Ampelkoalition den Eindruck, sie habe den Ernst der wirtschaftlichen Lage nicht verstanden.
Wie die Koalition nach all dem Theater nun miteinander weitermachen will? Mit „Schalldämpfern“, versicherte Olaf Scholz. Immerhin. An all das musste ich denken, als ich das Interview mit Adam Tooze las.
„Das Deutschland-Bild schwankt immer zwischen den Extremen: entweder kranker Mann oder Musterschüler“, so der Wirtschaftshistoriker im Gespräch mit Jens Münchrath. „Ich denke, Deutschland wird sich daran gewöhnen müssen, Mittelfeld zu sein.”
Ich teile diese Einschätzung. Deutschland ist in vielen Feldern nur noch Mittelmaß: Bildung, Infrastruktur, digitale Ausstattung, Investitionen in Innovationen, wir könnten die Liste ewig fortsetzen. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einem ICE mit 40 Minuten Verspätung, der wegen eines technischen Defekts nur sieben statt 14 Waggons hat. Sie ahnen, wie es hier zugeht.





