Morning Briefing: VW-Chef als Kundschafter des Friedens
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
die Lügenshow auf dem Roten Platz in Moskau ist vorbei, getarnt als Siegesparade zum 77. Jahrestag des Triumphs über Nazi-Deutschland. Es war von einem möglichen Angriff des Feindes auf Russland und von einer Präventiv-Aktion gegen die Ukraine die Rede. VW-Chef Herbert Diess zieht aus der Lage den Schluss, dass die EU eine Beilegung des Krieges verhandeln müsse. Man sollte das Äußerste tun, „um die Welt wieder zu öffnen“, so der Manager, dessen Konzern darunter leidet, dass keine Kabelbäume mehr aus der Ukraine kommen.
Vom ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba kam prompt eine scharfe Antwort: Die beste Strategie für die deutsche Wirtschaft wäre es, die Business-Bindungen zu Russland gänzlich zu kappen und Moskau zur Beendigung des Kriegs sowie zur Rückkehr zur Diplomatie aufzufordern. Der redefreudige CEO Diess ist in der Vergangenheit öfters durch allzu Elon-Musk-artige Statements aufgefallen, etwa mit dem Spruch: „Ebit macht frei.“
Der Besuch war spontan – so spontan wie das Anfahren eines Feuerwehrautos vor einer größeren Brandstelle, an der es komisch riecht. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aber wollte gestern in Budapest das Schlimmste verhindern. Die europäische Initiative, kein Öl mehr von Russland zu beziehen, lehnen führende Politiker Ungarns ab, weil sie von den Importen abhängig sind.





