Morning Briefing: Wer lesen will, spürt auf den 177 Seiten viel Realpolitik und „Olaf Schmidt“
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
das Buch des Tages hat 177 Seiten, eine gute, mittlere Größe. Es fehlt die übliche Struktur von Bestsellern, also zu Beginn ein Erdbeben, das es dann zu steigern gilt. Die Höhepunkte sind – nach einer weihevollen „Präambel“, die ein bisschen Gesamtvorschau ist – verteilt auf acht Kapitel, in denen die einfache Konstruktion Subjekt-Prädikat-Objekt durchweg Standard ist. Subjekt ist hier immer das „Wir“. Es kommt in allen möglichen Wunschsätzen vor, die die Bürgerschaft in ihrer Breite auch so formulieren würde.
Die Parteien, die sich hier zum „Wir“ auf Zeit vereinen, heißen SPD, Grüne und FDP. Und „Mehr Fortschritt wagen“ heißt ihr Buch zum Bündnis, die mit dem Holzhammer eingeschlagene Adaption von Willy Brandts „Mehr Demokratie wagen“ vom 28. Oktober 1969.
Der neue Aufbruch wirkt um vieles belastbarer als etwa die Regierung in Schweden, wo die Sozialdemokratin Magdalena Andersson nach nur acht Stunden wieder zurücktrat, nachdem die Grünen als Koalitionspartner verschwanden.





