1. Startseite
  2. Meinung
  3. USA: Die neue Sicherheitsstrategie ist eine Gefahr für Europa

USADie neue Sicherheitsstrategie ist eine Gefahr für Europa

Die USA kritisieren ihre engsten Verbündeten scharf. Das Strategiedokument liest sich wie eine Drohung gegen die europäischen Demokratien. Russland wird kaum erwähnt. Ein Kommentar.Dana Heide 05.12.2025 - 17:57 Uhr
Artikel anhören
Donald Trump: „Unterminierung demokratischer Prozesse.“ Foto: AP

Überraschend haben die USA in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ihre neue Nationale Sicherheitsstrategie vorgelegt, auch wenn sie lange erwartet worden war. Wie eine kohärente Strategie liest sie sich nicht, eher wie eine Aneinanderreihung von Sprechpunkten.

Aber die haben es in sich. Europa wird darin gleich mehrfach erwähnt. Der Kontinent befinde sich nicht nur im wirtschaftlichen Niedergang, heißt es darin, es drohe gar „die düstere Aussicht auf die Auslöschung der Zivilisation“.

» Lesen Sie auch: Trump-Regierung legt Sicherheitsstrategie vor – und rechnet mit Europa ab

Die US-Regierung wirft den Regierungen in Europa unverhohlen vor, den Ukrainekrieg in die Länge zu ziehen, der Europäischen Union unterstellt sie Meinungszensur und „Unterdrückung der Opposition“. Von einer „Unterminierung demokratischer Prozesse“ ist die Rede.

Sollten sich die aktuellen Trends fortsetzen, werde der Kontinent in 20 Jahren oder weniger „nicht mehr wiederzuerkennen sein“. „Unser Ziel sollte es sein, Europa dabei zu helfen, seinen derzeitigen Kurs zu korrigieren.“ Das klingt wie eine Drohung – die US-Regierung hatte zuvor mehrfach versucht, auf europäische Gesetzgebung einzuwirken, etwa bei der Regulierung von Digitalkonzernen.

Sympathie für „patriotische europäische Parteien“

Führende Vertreter der US-Regierung wie Vizepräsident J.D. Vance haben sich für die AfD eingesetzt. „Der wachsende Einfluss patriotischer europäischer Parteien“ gebe Anlass zu „großem Optimismus“, heißt es entsprechend in der Strategie weiter.

In einer anderen Passage ist die Rede davon, dass die Entwicklung der  „Nato als sich ständig ausweitendes Bündnis“ verhindert werden müsse. Ein Frontalangriff auf einen der Grundpfeiler europäischer Sicherheit: Darf doch jedes europäische Land allein entscheiden, welchem Bündnis es sich anschließt.

Aber ein kritisches Wort zu Russland? Fehlanzeige. Auch Chinas immer offensiveres Vorgehen gegenüber Taiwan wird nicht explizit erwähnt.

Verwandte Themen Europa USA Russland Donald Trump Außenpolitik

Die Frage ist natürlich: Was ist so eine Strategie wert bei einem US-Präsidenten, der erstens dermaßen viel Macht auf sich vereint hat wie Donald Trump und zweitens seine Außenpolitik je nach Laune ändert?

Ernst nehmen muss man dieses Dokument jedoch trotzdem. Denn es zeigt, wo die Sympathien in der Trump-Administration liegen. Eins ist sicher: nicht bei Europa.

Mehr: „Der Trumpismus ist ein Aufschrei gegen die Moderne“

Mehr zum Thema
Unsere Partner
Anzeige
remind.me
Jetziges Strom-/Gaspreistief nutzen, bevor die Preise wieder steigen
Anzeige
Homeday
Immobilienbewertung von Homeday - kostenlos, unverbindlich & schnell
Anzeige
IT Boltwise
Fachmagazin in Deutschland mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Robotik
Anzeige
Presseportal
Direkt hier lesen!
Anzeige
STELLENMARKT
Mit unserem Karriere-Portal den Traumjob finden
Anzeige
Expertentesten.de
Produktvergleich - schnell zum besten Produkt