Parteipolitik Jessica Rosenthal will für den Juso-Vorsitz kandidieren

Die 27-Jährige will sich im November zur Wahl stellen.
Düsseldorf Jessica Rosenthal möchte an die Spitze. Nachdem Kevin Kühnert am Montag seinen Rücktritt als Bundesvorsitzender des SPD-Nachwuchses angekündigt hatte, erklärte die Jungsozialistin in einem Interview mit dem „Spiegel“, dass sie für den Posten kandidieren wolle.
„Mich haben verschiedene Genossinnen und Genossen angesprochen und mir gesagt, dass sie mir das auf jeden Fall zutrauen“, begründete Rosenthal im Interview ihre Entscheidung. Beim Bundeskongress der Jusos im November wolle sie sich dann zur Wahl stellen.
Die aus dem niedersächsischen Hameln stammende Rosenthal ist die erste Kandidatin, die sich für die Kühnert-Nachfolge öffentlich in Stellung bringt. Ganz überraschend ist die Kandidatur der 27-Jährigen nicht. Sie war bereits ein Jahr lang stellvertretende Bundesvorsitzende der Jusos und ist seit Oktober 2018 Chefin des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Als solche unterstützte sie einst die Kandidatur von Saskia Esken und Norbert-Walter Borjans für den SPD-Parteivorsitz und sprach sich gegen den Eintritt ihrer Partei in die Große Koalition auf Bundesebene aus.
Rosenthal arbeitet in Bonn als Lehrerin an einer Realschule und positionierte sich öffentlich gegen die Bildungspolitik des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). So bezeichnete sie die Schulöffnungspolitik in der Corona-Pandemie in ihrem Bundesland als „Testosteron-Duell“ mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
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Im „Spiegel“-Interview kritisiert sie auch ehemalige Vorsitzende der SPD dafür, sich nach Ende ihrer Amtszeit in die politischen Angelegenheiten einzumischen. „Das stört mich sehr“, sagt Rosenthal und wendet sich dabei explizit gegen Sigmar Gabriel und seine Beratertätigkeit beim Schlachterbetrieb Tönnies. Das Unternehmen stehe für alles, wogegen die SPD ankämpft, „deshalb geht so eine Beratertätigkeit nicht“, sagt Rosenthal.
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