Schlüsselposition im Kanzleramt Jörg Kukies wird Wirtschaftsberater des künftigen Kanzlers Scholz

Der künftige Kanzler nimmt seinen bisherigen Staatssekretär mit ins Kanzleramt. Dort wird er die Abteilung für Finanz- und Wirtschaftspolitik leiten.
Berlin Der künftige Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Schlüsselposition im Kanzleramt besetzt: Jörg Kukies soll sein Wirtschaftsberater und Leiter der Abteilung Finanz- und Wirtschaftspolitik werden. Das erfuhr das Handelsblatt aus Koalitionskreisen. Bisher war Kukies als beamteter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium für Finanzmarkt- und Europapolitik zuständig.
Kukies folgt damit im Kanzleramt auf Lars-Hendrik Röller, der unter Angela Merkel (CDU) zehn Jahre lang die Wirtschaftsabteilung leitete und auch der Sherpa der Kanzlerin für die G7- und G20-Gipfel war. Vor Röller hatte der scheidende Bundesbank-Präsident Jens Weidmann den Posten inne.
Wer Weidmann bei der Notenbank folgen soll, wird in den kommenden Tagen bekannt gegeben. Als Favorit für den Posten wird der frühere Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel gehandelt, der derzeit bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) arbeitet. Die Personalie sei aber noch nicht final entschieden, hieß es in Koalitionskreisen.
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Mit Kukies hat Scholz nun die erste wichtige Personalentscheidung für seine künftige Wirtschaftspolitik getroffen. Der Leiter der Finanz- und Wirtschaftsabteilung hat viel Einfluss im Kanzleramt.
Er berät den Bundeskanzler bei Fragen der internationalen Wirtschaftspolitik und ist damit in die Vorbereitung der meisten Gespräche mit ausländischen Regierungschefs oder von Gipfeltreffen eingebunden. Zudem hält der Wirtschaftsberater den Kontakt zu den Chefs der deutschen Konzerne.
Kukies hat sich im Bundesfinanzministerium das Vertrauen von Scholz erarbeitet und gilt mittlerweile als einer seiner engsten Berater. Der Wirtschaftswissenschaftler und frühere Co-Chef von Goldman Sachs Deutschland war zunächst auch als Nachfolger von Weidmann als Bundesbank-Präsident im Gespräch. Aber bereits vor einigen Tagen hieß es aus Koalitionskreisen, dass Kukies aus dem Rennen sei. Er sei für den künftigen Kanzler in Berlin unentbehrlich.
Kukies hat in den drei Jahren als Finanzstaatssekretär Kontakte in Brüssel und zu seinen Kollegen in anderen europäischen Hauptstädten geknüpft. Auch zur deutschen Finanzindustrie hat er gute Verbindungen. Neu werden für ihn die G7- und G20-Gipfel. Um die internationale Finanzpolitik hatte sich im Bundesfinanzministerium Staatssekretär Wolfgang Schmidt gekümmert, der nun Kanzleramtsminister wird.
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Also bisher nötigen mir die Personalentscheidungen des Herrn Scholz, den größten Respekt ab.
Kukies, sieh an, wer hätte das gedacht.
Der durchschnittliche IQ dieses Kabinetts liegt inzwischen mindestens 20 Punkte über dem vorherigen.