Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Diesel-Prozess Kultur der Angst bei VW – Ingenieur: „Ein Scheitern war nicht erlaubt“

Der Dieselprozess in Braunschweig will aufarbeiten, wie es zum großen Betrug kommen konnte. Ein Ingenieur klagt über das belastende Betriebsklima.
07.10.2021 - 15:27 Uhr Kommentieren
Gegen Manager und Ingenieure des Konzerns wurde wegen des Dieselskandals Anklage erhoben. Quelle: dpa
Volkswagen

Gegen Manager und Ingenieure des Konzerns wurde wegen des Dieselskandals Anklage erhoben.

(Foto: dpa)

Braunschweig Im Betrugsprozess zur VW-Dieselaffäre hat die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig mit ihrer Befragung der angeklagten Ex-Manager begonnen. Das Ziel von eher allgemeinen Fragen zum Start sei ein besseres Verständnis der Arbeitsabläufe beim Autobauer, sagte der Vorsitzender Richter Christian Schütz am Donnerstag.

Vier früheren Führungskräften von Volkswagen wird in dem Strafverfahren unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug mit manipulierter Software in Millionen Autos vorgeworfen (Az.: 6 KLs 23/19).

Richter Schütz ließ sich von dem angeklagten Ingenieur vor allem die Probleme rund um das Projekt „US 07“ schildern, mit dem VW einen „sauberen Diesel“ auf den US-Markt bringen wollte. Zur Situation mit schlechten Emissionswerten im Jahr 2006 sagte der Experte für Abgasnachbehandlung: „Ein Scheitern an der Stelle war nicht erlaubt.“ Über eine Einführung einer Umschaltfunktion habe er nie aber mit einem Vorgesetzten gesprochen.

In seiner Einlassung im September hatte der Abgastechnik-Ingenieur eigene Fehler eingeräumt, vor allem habe er es versäumt, „rechtzeitig aus diesem Projekt auszusteigen“. Die Hauptverantwortung für die mutmaßlich jahrelange Vertuschung hatte er jedoch dem Topmanagement um Ex-Konzernchef Martin Winterkorn zugeschrieben. Dieser sitzt allerdings weiterhin nicht mit auf der Anklagebank in der Braunschweiger Stadthalle. Der Verfahrenskomplex gegen den 74-Jährigen bleibt wegen gesundheitlicher Probleme abgetrennt.

„Dieselgate“ war im September 2015 aufgeflogen, als die US-Umweltbehörde EPA über Manipulationen bei Abgastests von Dieselautos informierte. Wenige Tage später trat Konzernchef Winterkorn zurück, beteuerte aber gleichzeitig, sich „keines Fehlverhaltens bewusst“ zu sein. Für den großen VW-Dieselprozess sind mehr als 130 Verhandlungstage bis in den Sommer 2023 geplant.

Mehr: VW-Betrugsprozess – Vier Angeklagte und ein leerer Platz

  • dpa
Startseite
Mehr zu: Diesel-Prozess - Kultur der Angst bei VW – Ingenieur: „Ein Scheitern war nicht erlaubt“
0 Kommentare zu "Diesel-Prozess: Kultur der Angst bei VW – Ingenieur: „Ein Scheitern war nicht erlaubt“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%