Das Wichtigste in Kürze:
- Whitebox ist ein Robo-Advisor der vorwiegend mittels ETFs in Aktien, Anleihen und Cash investiert.
- Anleger haben die Möglichkeit verschiedene Risikostufen für insgesamt vier Anlagestrategien anzugeben.
- Die Kosten sind überschaubar, weswegen Whitebox zu den empfohlenen automatisierten Vermögensverwaltern zählt.
Die Whitebox GmbH mit Sitz in Freiburg im Breisgau wurde 2014 von den Unternehmensberaterinnen Salome Preiswerk und Dr. Birte Rothkopf gegründet.
Ihr Robo-Advisor, der seit 2016 am Markt ist, soll vor allem einfach zu handhaben sein und eine überdurchschnittliche Rendite im Vergleich zur Konkurrenz abwerfen.
Info | Whitebox |
---|---|
Angebotene Strategien | 4 |
Anlageklassen | Aktien, Anleihen, Cash |
Eingesetzte Produkttypen | ETCs, ETFs, Indexfonds |
Rebalancing | Fortlaufend |
Mindestanlage | je nach Strategie, 25 € oder 5.000 € |
Kosten | |
Depotführung | 0 € |
Jahresgebühr (p. a.) | 0,35 % – 0,95 % |
Performancegebühr | Nein |
Kostenbeispiel | |
10.000 € | 95 € (0,95 %) + 22 € (0,22 %) |
50.000 € | 375 € (0,75 %) + 110 € (0,22 %) |
100.000 € | 600 € (0,60 %) + 220 € (0,22 %) |
500.000 € | 1.750 € (0,35 %)+ 1.100 € (0,22 %) |
Service | |
Sparplan / Auszahlplan | Ja / Ja |
Halte-/Kündigungsfristen | Nein |
Anlageberatung | Ja |
Hotline / Online-Chat / App | Ja / Ja / Ja (Android) |
Sicherheit | |
Gründung | 2014 |
Depotführung | Flatex Bank AG |
Lizenz | Finanzportfolioverwaltung |
Kontrollorgan | BaFin |
Webseite | whitebox.eu |
Whitebox im Detail
Wie sieht das Anlagekonzept aus?
Um die Handhabung zu erleichtern und individuelle Anlagemöglichkeiten zu generieren, schneidet der aktive Robo-Advisor Whitebox seine Portfolios auf individuelle Sparziele zu, die der Anleger verfolgt (zum Beispiel Altersvorsorge, Zukunft der Kinder oder Reisen).
Die Portfolios bestehen fast ausschließlich aus passiven Indexfonds (ETFs), die global diversifiziert sind und die Anlageklassen Aktien, Anleihen und Cash beinhalten.
Wie werden die Portfolios bei Whitebox zusammengestellt?
In der Auswahl seiner ETFs durch Fundamentalanalyse setzt Whitebox auf Anlagen, die günstiger sind als ihr fairer Wert (Value-Investing).
Dadurch will der Robo-Advisor nicht nur die Kosten eines Kaufs gering halten, sondern auch langfristig besser als der Markt performen.
Gleichzeitig bezieht Whitebox auch weniger attraktive Anlagen in seine Strategie mit ein, damit sich die Portfolios in so vielen Szenarien wie möglich positiv entwickeln.
Den prozentualen Anteil an Aktien (der maßgeblich die Risikobewertung eines Portfolios beeinflusst) hält er durch regelmäßiges Rebalancing immer ungefähr gleich.
Risikomaß
Zur genaueren Risikobestimmung koppelt Whitebox seine Portfolios an das Risikomaß Conditional Value at Risk (eine Präzisierung des Risikomaßes Value-at-Risk).
Während der VaR die 95-prozentige Wahrscheinlichkeit angibt, mit der ein Portfolio eine bestimmte Verlustgrenze nicht übersteigt, rechnet der CVaR auch die durchschnittliche Höhe der Verluste im Ernstfall (also bei Eintreten des Restrisikos von fünf Prozent) mit ein.
Zehn Risikostufen
Whitebox weist bei seinen Portfolios 10 Risikostufen aus, die sich unter anderem am enthaltenen Aktienanteil orientieren. Risikostufe 1 ist beispielsweise einem CVaR von nur wenigen Prozent zugeordnet, Risikostufe 10 einem CVaR von rund 20 Prozent.
Bei spezifischen und generellen Zielen stehen alle zehn Risikostufen zur Verfügung, bei Altersvorsorge-Zielen sind es drei.
Der Wechsel zwischen den Risikostufen ist jederzeit kostenlos möglich.
Die Kosten im Detail
Die anfallende Jahresgebühr ist bei Whitebox nach Höhe des Anlagevolumens gestaffelt. Wie in der obigen Tabelle aufgeschlüsselt, liegt sie bezüglich Anlagen unter 30.000 Euro bei 0,95 Prozent und sinkt in mehreren Schritten (0,85 %, 0,75 %, 0,60 %, 0,45 %) bis zu einer Anlage von 500.000 Euro auf 0,35 Prozent.
Sie enthält die Transaktionskosten und alle Gebühren für die Vermögensverwaltung sowie die Kosten für die Konto- und Depotführung.
Abgesehen der externen Fondskosten bei den ETF-Anbietern – bei Whitebox aktuell durchschnittlich 0,21 bis 0,24 Prozent p. a. – zahlt der Anleger keine zusätzlichen Performancegebühren oder Kosten für die Nutzung von Spar- und Auszahlungsplänen.
Die Mindestanlage beträgt bei Whitebox 25 Euro beziehungsweise 5.000 Euro Einmalzahlung.
Sicherheit
Die Depot- und Kontoführung übernimmt bei Whitebox die von der BaFin lizenzierte Flatex Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung schützt die Bank die Kundengelder in einer Höhe von mindestens 100.000 Euro pro Anleger.
Eine darüber hinausgehende freiwillige Einlagensicherung leistet sie nicht.
Wie sah die Performance von Whitebox innerhalb der letzten Jahre aus?
Whitebox | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Risikostufe 1 | 5,2 % | 0,5 % | -2,8 % | 5,1 % | 1,0 % | 0,3 % | -12,0 % |
Risikostufe 3 | 9,1 % | 2,1 % | -4,4 % | 10,0 % | -1,3 % | 5,3 % | -11,9 % |
Risikostufe 5 | 12,4 % | 4,5 % | -6,3 % | 13,8 % | -3,4 % | 10,4 % | -11,3 % |
Risikostufe 7 | 15,0 % | 7,2 % | -7,1 % | 17,7 % | -6,0 % | 16,1 % | -10,3 % |
Risikostufe 10 | 18,8 % | 11,1 % | -8,7 % | 23,1 % | -9,1 % | 23,0 % | -9,2 % |
Bei Whitebox konnten die Anleger im ersten Jahr (2016) zwischen etwa 5 Prozent (Risikostufe 1) und knapp unter 20 Prozent (Risikostufe 10) Zuwachs verbuchen.
Abgesehen der üblichen Marktschwankungen und einem kleineren Einbruch Ende 2018 stiegen vor allem die Kurse der oberen Risikostufen in den folgenden Jahren weiter an.
Anfang 2020 verzeichnete Risikostufe 1 im Vergleich zum Start in 2016 einen Zuwachs von 8,2 Prozent und Risikostufe 10 einen Zuwachs von 49,4 Prozent.
Auch im folgenden Jahr schnitt der Robo-Advisor mit Renditen bis zu 23,0 Prozent überdurchschnittlich gut ab. 2022 dagegen folgte die Performance dem allgemeinen Abwärtstrend der Aktienmärkte. 2024 sah die Entwicklung wieder rosiger aus.
Depoteröffnung bei Whitebox
Zum Eröffnen eines Depots müssen Anleger auf der Webseite zunächst angeben, ob sie ein Einzel-, Gemeinschafts-, Firmen- oder Minderjährigenkonto aufmachen wollen.
Danach legen sie ihr Sparziel und die gewünschte Höhe der einmaligen oder monatlichen Sparsumme fest.
Anschließend geben die Anleger ihre Risikobereitschaft auf einer Skala von eins bis zehn an.
Infolgedessen erhalten sie vom System einen Vorschlag, in dem die erwartbare Rendite, die möglichen Verluste und für das Portfolio ausgewählten Anlageklassen aufgeführt sind.
Nach der Angabe der persönlichen Daten, der finanziellen Situation und der eigenen Kenntnisse über Geldanlagen können die Anleger ihre Legitimation per PostIdent oder Videochat vornehmen.
Für wen ist Whitebox geeignet?
Der Robo-Advisor Whitebox ist vor allem für Anleger geeignet, die ihr Geld einfach, profitabel und mit einem konkreten Ziel anlegen wollen.
Wichtig ist dabei zu wissen, dass Whitebox (auch angesichts der hohen Renditen von 2016 bis 2021) nicht auf kurzfristige Höchstgewinne abzielt, sondern vielmehr auf einen stabilen Zuwachs, der auf längere Sicht den Markt schlagen soll.
Durch die geringe Mindestanlage ist Whitebox auch für Kleinanleger nutzbar.
Alternativen zu Whitebox
Ein weiterer Anbieter eines aktiven Robo-Advisors, der wie Whitebox auf ETFs setzt, ist Scalable Capital. Mit über zehn Milliarden Euro verwaltet kein Robo-Advisor in Deutschland mehr Vermögen.
Passive Robo-Advisors wie Quirion oder Growney arbeiten bei ihren ETFs ebenfalls mit Rebalancing und versprechen eine stabile Rendite bei geringem Risiko, ohne den Markt schlagen zu wollen.
Häufige Fragen
Eine pauschale Antwort nach dem besten Robo-Advisor gibt es nicht, da die Performance der einzelnen Anbieter unterschiedlich ausfällt. Empfehlenswerte Vermögensverwalter sind Scalable Capital, Whitebox und Quirion.
Kryptowährungen sind in der Regel nicht Teil der Anlageklassen von Robo-Advisors. Gängig sind dagegen Aktien und Anleihen. Kryptowährungen finden Anleger auf Krypto-Börsen oder Online-Broker mit Kryptohandel.