Ausstellung: Louise Bourgeois: Stoff für Albträume
Berlin. Die Spinne ist ihr Markenzeichen, aber auch der weibliche Körper in existentiellen Stadien von der erotischen Pose über die Schwangerschaft bis zur Entbindung. Als die Akademie der Künste im Juni 2003 eine Werkschau der damals 92-jährigen Louise Bourgeois eröffnete, zeigte sich in aller Breite, dass ihr Gesamtwerk von den Stelen der vierziger Jahre bis zu den Zellen und Körpern der Spätzeit eine logische Folge von biografischen und erotischen Obsessionen war. Damals wurde klar, dass sie keine Spätzünderin war, sondern dass der Markt allzu spät auf ihre tiefgründigen Werke reagiert hatte.
Jetzt ist ihre Position als wichtigste Künstlerin an der Schwelle zum 21. Jahrhundert unbestritten und ein an wichtigen Originalen knapper Markt reagiert entsprechend euphorisch.
Zwölf Jahre nach der ersten Berliner Retrospektive widmet jetzt der Gropiusbau der 2010 verstorbenen Bildhauerin die Ausstellung „The Woven Child“. Sie konzentriert sich auf die textilen Arbeiten, die sich in Installationen, Skulpturen, Collagen, Zeichnungen und Drucken manifestieren. Der weibliche Körper ist ihr ein Medium persönlicher Erinnerung, aber auch universeller Ausstrahlung, in seiner biologischen und erotischen Präsenz.





